Weniger arbeiten, dafür mehr Zeit für Entspannung und das Privatleben: Das wünschen sich vor allem die jungen Generationen. Sie mögen keine Hierarchien, sie wollen nicht im Büro arbeiten und sie möchten vor allem eine verkürzte Arbeitswoche. Kurzum: Die Arbeit soll nicht ihr Leben bestimmen. <BR /><BR />Das sind allesamt Argumente, die man keinesfalls als jugendlichen Blödsinn abtun und nicht weiter beachten sollte. Ganz im Gegenteil. Die Zahl der Burnout-Fälle ist in den vergangenen Jahren deutlich nach oben geklettert, die Arbeitsbelastung gestiegen. Dass die jungen Generationen dies nicht als erstrebenswert ansehen, ist verständlich. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56576003_quote" /><BR /><BR />Daher werden die Arbeitgeber auf Dauer nicht umhinkommen, auf die geänderten Wünsche der neuen Mitarbeiter einzugehen. Aber auch die Generationen Y und Z werden ihre hohen Ansprüche, bei allem Selbstbewusstsein, das sie an den Tag legen, etwas herabsetzen müssen. Denn nur zu sagen, wir wollen weniger arbeiten und mehr Freizeit haben, das klingt zwar gut und hat sich wohl jeder von uns einmal gewünscht – bloß, es wird auf die Dauer nicht funktionieren. <BR /><BR />Wenn weniger gearbeitet wird, bedeutet dies in der Regel nämlich auch, dass nicht nur die Produktivität eines Unternehmens sinkt, sondern auch das Gehalt der Mitarbeiter. Auf das gesamte Land aufgerechnet, bedeutet dies einen niedrigeren Wohlstand. Und gerade da wollen die jungen Generationen keinen Abstrich machen. Der Lebensstandard sollte möglichst gleich hoch bleiben, wie man ihn seit Kindesjahren gewohnt ist. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56576008_quote" /><BR /><BR />Und hier fällt uns Südtirolern der Wohlstand auf den Kopf: Für uns ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, dass wir wirtschaftlich so gut dastehen, wie wenige andere Regionen in Europa. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir jede Woche in ein Restaurant gut essen gehen und dass wir mindestens 2 Mal im Jahr in den Urlaub fahren. Das ist aber alles andere als selbstverständlich. Hinter diesem Wohlstand steckt die harte Arbeit vieler Unternehmen und deren Mitarbeiter. <BR /><BR />Daher wird es künftig einen Kompromiss brauchen: Die Unternehmen werden versuchen müssen, verstärkt auf die Wünsche der Mitarbeiter einzugehen, sie werden versuchen müssen, ihnen mehr Freiraum für ihr Privatleben zu verschaffen. Aber gleichzeitig werden auch die jungen Generationen einsehen müssen, dass es ohne ein bestimmtes Arbeitspensum nicht gehen wird, will man nicht auf den Wohlstand und den gewohnten Lebensstandard verzichten. <BR /><BR />arnold.sorg@athesia.it