Wir schlittern von einer Krise in die nächste sagt ASGB-Chef Tony Tschenett im Gespräch mit STOL. „Nur werden die Auswirkungen dieser Krise noch deutlich schlimmer ausfallen, als jene der Corona-Pandemie“, prophezeit er. Mit „dieser Krise“ meint der Gewerkschafter die Energiekrise und alles, was damit zusammenhängt.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56340004_quote" /><BR /><BR />Bereits seit Monaten sind die Strompreise in Italien und auch in Südtirol auf einem Rekordhoch – Ende ist keines absehbar, ganz im Gegenteil: In den kommenden Monaten soll der Strompreis laut Berechnung der staatlichen Regulierungsbehörde noch einmal um 59 Prozent nach oben schnellen. <BR /><BR />Bereits jetzt schon wissen viele Bürger in Südtirol nicht mehr, wie sie ihre Stromrechnung bezahlen sollen, dazu kommen noch die stark gestiegenen Lebensmittelpreise. Die Landesregierung hat daher am Dienstag ein Entlastungspaket in Höhe von 200 Millionen Euro geschnürt. ( <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/land-schnuert-200-millionen-euro-hilfspaket" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr dazu</a>). <BR /><BR />„Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Tschenett zu STOL. Insgesamt 50 Millionen Euro an Soforthilfe sollen an die Familien gehen – vollkommen unbürokratisch und automatisch. „Wir wissen aber noch nicht, wie hoch der Beitrag ist, den ein Antragsteller bekommt“, so Tschenett. Er rechnet aber damit, dass es ungefähr 500 Euro sein werden. <BR /><BR />„Als nächsten Schritt müssen die Kriterien für Alleinstehende und Rentner erstellt werden, damit auch diese sobald als möglich um diesen Beitrag ansuchen können“, so Tschenett. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56340005_quote" /><BR /><BR />Diese Unterstützung des Landes sei ein erster Schritt und ein Tropfen auf dem heißen Stein. Um die Krise langfristig in den Griff zu bekommen, müssten laut Tschenett die EU und auch die einzelnen Staaten, wie eben Italien, etwas unternehmen. <BR /><BR />Inzwischen hat die Krise aber schon so weit gegriffen, dass in Südtirol erste Betriebe Mitarbeiter in Lohnausgleich schicken müssen: „Einige Betriebe haben entweder zu wenig Arbeit, oder sie haben Arbeit und bekommen keine Lieferungen und können folglich keine Arbeit verrichten“, so Tschenett. Also bleibe ihnen nichts anderes übrig, als die Mitarbeiter in die Lohnausgleichskasse zu überstellen, sagt er.<BR /><BR />„Und dies ist nur der Anfang“, so Tschenett. „In den kommenden Monaten werden immer mehr Unternehmer ihre Mitarbeiter in Lohnausgleich schicken müssen.“<BR />