Auch in Südtirol seien die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bei der Beschäftigungslage und beim Konsum deutlich zu spüren. „Wir hatten bisher keinerlei Möglichkeit, einen Beitrag zum Programm der neuen Landesregierung zu geben. Es bleibt aber noch Zeit, daran etwas zu ändern. Wir sind zu einem konstruktiven Dialog bereit, auch zu Themen wie den neuen Zuständigkeiten im Steuerbereich, den Staatsangestellten und den Maßnahmen zur sozialen Abfederung“, so Pavanello und der Generalsekretär der Rentnergewerkschaft LGR/SPI, Alfred Ebner.Eine Reduzierung der Steuern auf lokaler Ebene sei zu begrüßen, allerdings dürfe nicht im Sozialbereich eingespart werden und angesichts der Krise seien die verfügbaren Ressourcen sehr knapp.Die neue Landesregierung müsse prioritär auf die Themen Arbeit und Wirtschaftsaufschwung setzen, so die Gewerkschaft AGB/CGIL, es seien gezielte Investitionen in Forschung und Innovation nötig. Das bisherige Beitragssystem nach dem Gießkannenprinzip müsse endlich überwunden werden. „Die Kosten der Arbeit müssen gesenkt werden, etwa durch die Reduzierung der regionalen IRPEF-Steuer und der IRAP-Steuer für innovative Unternehmen“, fordert die Generalsekretärin. Für den AGB/CGIL bleibe eine Arbeitspolitik zugunsten der Jugendlichen von grundlegender Bedeutung, ebenso der Aufschwung des Bausektors, wobei hier Steuervorteile bei Renovierungen und Umbau gemäß den neuen Energiestandards gewährt werden müssten und zwar auch bei öffentlichen Gebäuden. Im Bereich Soziales sei Arbeit das beste Gegenmittel für soziales Unwohlsein. Der AGB/CGIL fordert den verstärkten Einsatz der Einheitlichen Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE-DURP) und "eine größere Berücksichtigung jener Einkommensschichten, die bisher als nicht gefährdet galten, wie Jugendliche ohne Arbeit, Personen mit prekärer Beschäftigung und Arbeitslosen durch ein soziales Mindesteinkommen, das an die wirtschaftlichen und sozialen Umstände gebunden ist."Die Gewerkschaft fordert außerdem, „dass die Sozialverbände stärker in die Ausarbeitung der Familienpolitik eingebunden werden, wobei ideologische und moralisierende Diskussionen vermieden werden müssen.“Im Sanitätsbereich müsse die Neuorganisation in den Bezirken abgeschlossen und die Qualität der Leistungen noch zusätzlich verbessert werden.Die Bereiche Schule und Weiterbildung sind von grundlegender Bedeutung für die künftigen Generationen. „Die Sprachkenntnisse werden im globalisierten Markt immer wichtiger. Auf lokaler Eben müssen in diesem Zusammenhang endlich angebrachte Antworten gefunden werden“, unterstreichen Pavanello und Ebner.