Am Dienstag dieser Woche erfolgt eine Abstimmung über einen Entschließungsantrag, der die Position des Parlaments in den kommenden Verhandlungen mit EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten stärken soll.Berichterstatter Pascal Canfin (G) sagte, er hoffe bei der Abstimmung auf eine große Mehrheit, um die Position des Parlaments für die anstehenden Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten und der Kommission noch einmal zu bekräftigen. Es sei nicht zu verstehen, warum man sich Versicherungen kaufen darf, für ein Risiko, das man gar nicht trägt, sagte er mit Blick auf die Credit Default Swaps. Dies öffne Spekulation Tür und Tor.Auch EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier erklärte, gewisse Praktiken müssten eingedämmt werden. Zu einem kompletten Verbot des Kaufes von ungedeckten CDS zeigte er sich skeptisch, dies könne sich auch negativ auf die Märkte auswirken.Der am Dienstag zur Abstimmung stehende Kompromiss des Wirtschaftsausschusses des EU-Parlaments sieht unter anderem vor, dass ungedeckte Leerverkäufe bis zum Ende des jeweiligen Handelstages mit den entsprechenden Wertpapieren unterlegt sein müssen. Verkäufer, die dies nicht sicherstellen, müssen mit empfindlichen Strafzahlungen rechnen.Leerverkäufe sind im Grunde Wetten auf fallende Kurse von Aktien oder staatlichen Schuldpapieren. Spekulanten borgen sich die Aktien oder Anleihen von einem dritten Anbieter für eine bestimmte Zeit aus. Anschließend verkaufen sie sie sofort zum aktuellen Kurswert weiter. Rechtzeitig zum Ablauf der Leihfrist kaufen sie die Papiere dann am Markt zurück und geben sie dem Verleiher zurück. Die Hoffnung besteht darin, dass der Preis der Papiere in der Zwischenzeit gefallen ist. Die Kursdifferenz abzüglich der Leihgebühr ist ihr Gewinn. Geschäfte dieser Art stehen im Verdacht, die Nervosität der globalen Finanzmärkte gerade in Krisenzeiten zusätzlich zu verstärken.dpa