Dabei drängt die Zeit. „Der Industriesektor wird in den kommenden 5 Jahren einen größeren Umbruch erleben, als in den vergangenen 20 Jahren“, sagte die amtierende EU-Ratsvorsitzende Margarete Schramböck (ÖVP). Sie beruft sich dabei unter anderem auf eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey und auf Schätzungen der EU-Kommission. Die EU-Behörde hatte im April einen ersten Plan für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence/AI) vorgelegt. Die Kommission will bis 2020 20 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Quellen in diesen Bereich investieren. 1,5 Milliarden Euro kommen aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“.Fortschritte bei DigitalisierungDer Fortschritt bei Digitalisierung und AI werde vor allem durch den massiven Ausbau der Datengenerierung, der Rechenleistung und der Konnektivität vorangetrieben, heißt es in einem Papier des EU-Vorsitzes für die Debatte. Demnach steigt die Zahl der verbundenen Endgeräte exponentiell an – von einem geschätzten Wert von 18 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 15,28 Milliarden Euro) 2016 auf 75 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 63,68 Milliarden Euro 2025.Bis 2025 könnten Automatisierung, Robotertechnik und selbstfahrende Fahrzeuge einen ökonomischen Einfluss zwischen 6,5 Billionen und 12 Billionen Euro jährlich auslösen, heißt es in dem Papier.Gute Grundlagen, hinkt aber dennoch nach Europa verfüge zwar über gute Grundlagen, liege aber hinter anderen Regionen in der Welt zurück. „Europa ist bei privaten Investitionen in AI hinten, mit gesamt ungefähr 2,4 Milliarden bis 3,2 Milliarden Euro 2016, im Vergleich zu 6,5 Milliarden bis 9,7 Milliarden Euro in Asien und 12,1 bis 18,6 Milliarden Euro in Nordamerika“, heißt es in dem Papier der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.Europäische Betriebe hätten insbesondere Schwierigkeiten, ihr Wissen in vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Deshalb ist ein Ziel des EU-Vorsitzes, die Innovationsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken und die Kluft bei den Forschungsausgaben zu verringen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen derzeit in der EU durchschnittlich bei 2,03 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Um das für 2020 anvisierte 3-Prozent-Ziel zu erreichen, wären zusätzliche 150 Milliarden Euro jährlich erforderlich.In diesem Zusammenhang betont der EU-Vorsitz die wichtige Rolle des nächsten EU-Finanzrahmens für das EU-Forschungsprogramm „Horizon Europe“ und andere Programme zur Förderung der Digitalisierung. Auch Public Private Partnerships (PPP) sollen stärker unterstützt werden.apa