Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen April und Juni um 2,2 Prozent zum Vorquartal und um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit und bestätigte damit eine frühere Schätzung. Es ist das stärkste Wachstum seit der Einführung der gesamtdeutschen Statistik 1991. Die staatliche Defizitquote betrug im ersten Halbjahr 3,5 Prozent.Die Exporte legten um 8,2 Prozent zu. Neben dem Schub durch die weltweite Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ kamen Impulse auch aus dem Inland. Erstmals seit einem Jahr schoben die Deutschen mit ihren Konsumausgaben das Wirtschaftswachstum an: Sie gaben 0,6 Prozent mehr aus als zum Jahresauftakt. Auch der Staatskonsum stieg, und zwar um 0,4 Prozent.Nach dem harten Winter holte das Baugewerbe viele Produktionsausfälle auf und präsentierte sich als Wachstumstreiber: Die Bauinvestitionen stiegen um 5,2 Prozent. Zudem investierten die Unternehmen 4,4 Prozent mehr Geld in Maschinen, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen. Dennoch seien die Investitionen immer noch auf einem relativ niedrigen Niveau, betonten die Statistiker.Für das gesamte Jahr rechnen die meisten Experten mit einem Anziehen der Konjunktur um drei Prozent oder mehr. Ab der zweiten Jahreshälfte allerdings, sagen Fachleute wegen einer langsameren globalen Nachfrage eine Abkühlung voraus. Als Gründe gelten vor allem die weltweit auslaufenden Konjunkturpakete.apa/reuters