Vor allem wer einen Kredit mit variablem Zinssatz aufgenommen hat, sollte jetzt nachrechnen und handeln – sonst kann das böse enden. <BR /><BR />Nach Simulationen des Vergleichsportals Facile.it könnte die monatliche Rate bei einem durchschnittlichen Darlehen mit variablem Zinssatz (126.000 Euro über 25 Jahre) um fast 50 Euro steigen. Unter Berücksichtigung früherer Erhöhungen wären das fast 150 Euro mehr als zu Beginn des Jahres. Für Kreditnehmer ohne festen Zinssatz ist das ein ernstes Problem.<BR /><h3> Darlehen mit variablem Zinssatz: Das ändert sich jetzt</h3>Der „Corriere della Sera“ listet einige Beispiele zum besseren Verständnis der Auswirkungen der EZB-Entscheidung auf. Ein durchschnittlicher Kreditnehmer, der im Jänner 2022 ein variabel verzinstes Darlehen in Höhe von 126.000 Euro aufgenommen hat, muss eine Rate von 604 Euro zahlen. Das sind nun 32 Prozent mehr als noch bei der ersten Rate. Solche Erhöhungen belasten Familien, die bereits mit hohen Energiepreisen zu kämpfen haben. <BR /><BR />Eine Studie von Facile.it (mUp Research und Norstat) zeigt: 2,4 Millionen Italiener mit einem variablen Hypothekarkredit hatten in den ersten 9 Monaten des Jahres Schwierigkeiten bei der Rückzahlung. 218.000 Kreditnehmer mussten eine oder mehrere Raten aussetzen.<BR /><BR />Das Phänomen könnte sich noch verstärken. Mehr als 780.000 Kreditnehmer in Italien (mit festem oder variablem Zinssatz) könnten laut der Studie bei einem weiteren Preisanstieg gezwungen sein, die nächsten Raten ausfallen zu lassen. <BR /><BR />Die Erhöhung des Leitzinses kann verschiedene Folgen haben, rechnet der „Corriere“ vor: Steigt der Referenzzinssatz Euribor in gleicher Weise an, erhöht sich die Rate des Kreditnehmers auf rund 604 Euro, d.h. fast 50 Euro mehr pro Monat als noch im Oktober. Das würde bedeuten, dass die Raten um fast 150 Euro teurer würden. Bei einem geringeren Anstieg des Euribor um 50 Basispunkte würde die Rate auf fast 590 Euro steigen (etwa 32 Euro mehr als heute und 132 Euro mehr als zu Beginn des Jahres).<h3> Der schlimmste Fall: Euribor bis Jahresende auf 2,24 Prozent</h3>Betrachtet man jedoch die Euribor-Futures, die die Erwartung der Händler an die Entwicklung des Index in den nächsten Jahren widerspiegeln, verdüstert sich die Prognose zusätzlich. Erreicht der (3-Monats-)Euribor-Index bis zum Jahresende 2,24 Prozent, würde die simulierte Rate auf 630 Euro steigen – 174 Euro mehr als zu Jahresbeginn. <BR /><BR />Was also tun? Wer einen Kredit mit variablem Zinssatz hat und befürchtet, in Schwierigkeiten zu geraten, muss im Voraus handeln, um zu vermeiden, dass er seine Raten nicht mehr zurückzahlen kann. Experten empfehlen, den Höchstbetrag zu ermitteln, über den hinaus die Rate nicht mehr tragbar ist, und sich an die eigene Bank oder einen Berater zu wenden, um eine Lösung zu finden. <BR /><BR />Der Kredit könnte auf einen festen Zinssatz oder einen variablen Zinssatz mit einer Obergrenze umgestellt werden, um sich vor weiteren Erhöhungen zu schützen. Möglich sei auch eine Verlängerung der Laufzeit des Kredits – auch dadurch würden die monatlichen Raten niedriger.