Die Großbank Intesa Sanpaolo hat am Donnerstag Pläne über eine Allianz mit dem Turiner Süßwarenhersteller Ferrero für die Übernahme Parmalats bestätigt. „Wir arbeiten an einem langfristigen industriellen Projekt“, kommentierte Intesas Geschäftsführer Corrado Passera in Rom.Intesas Geschäftsführer zeigte sich überzeugt, dass ein italienisches Bündnis, das sich gegen die Übernahmepläne des französischen Milchproduzenten Lactalis wehre, Interesse in Italiens Finanzkreisen wecken würde. „Wenn es ein ernsthaftes Projekt gibt, ist Geld kein Problem“, meinte Passera. Intesa hält einen 2,4-prozentigen Anteil an dem sanierten Parmalat-Konzern und hat eine eigene Liste von Kandidaten für den neuen Aufsichtsrat vorgelegt, der am 14. April ernannt werden soll.Die Sorge, dass der börsennotierte Parmalat-Konzern in ausländische Hände geraten könnte, hat auch in der Regierung Berlusconi Alarm ausgelöst. Das Mitte-Rechts-Kabinett verabschiedete am Mittwoch ein Gesetz, das Übernahmen von Unternehmen, die für das Land von strategischer Bedeutung sind, durch ausländische Konkurrenten verhindern soll. Vorgesehen ist, dass Ausländer für Übernahmeangebote vorher eine Genehmigung der Regierung einholen müssen. Der Ministerrat beschloss auch einen Erlass, der es den Unternehmen erlaubt, ihre Hauptversammlung zu verschieben. Das schafft im Fall Parmalat Zeit, um eine Koalition von heimischen Unternehmen aufzustellen, damit der Milchkonzern italienisch bleibt.Die Regierung Berlusconi beobachtet die aggressive Expansionsstrategie französischer Unternehmen in Italien mit Sorge. Erst vor drei Wochen hatte der französische Luxuskonzern LVMH die Mehrheit am römischen Juwelier Bulgari übernommen. Mit Sorge beobachtete das Kabinett in Rom während der letzten Wochen das Werben der französischen Versicherungsgruppe Groupama um den zweitgrößten Versicherungskonzern Fondiaria-SAI. Schon der zweitgrößte Stromkonzern Edison steht unter Kontrolle der französischen EdF. Die Regierung in Rom befürchtet, dass auch die vollprivatisierte Alitalia bald vom finanzstärkeren Partner Air France übernommen werden könnte.Die EU-Kommission warnte Italien, dass die europäischen Wettbewerbsregeln eingehalten werden. EU-Binnenmarkt-Kommissarin Michelle Barnier will sich Zeit nehmen, um das Gesetz zu überprüfen.apa