„Das Herz bleibt in Italien, doch der Konzern wird mehrere Sitze haben. Wir leugnen nicht unsere italienische Wurzeln, doch wir wollen sie schützen, indem wir der Vergangenheit auch eine Zukunft sichern“, sagte Marchionne.Der Topmanager bestätigte auch Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro zur Modernisierung der Produktionswerke in Italien. 16 Milliarden Euro sollen zur Entwicklung der Autosparte dienen, der Rest soll der Tochter Fiat Industrial zufließen. Unter der Bezeichnung Fiat Industrial hat der Autokonzern die Nutzfahrzeugmarke Iveco und den Land- und Baumaschinenanbieter CNH Global gebündelt.Fiats Umsatz soll laut Marchionnes Pläne 2014 auf 64 Milliarden Euro klettern. „Das ist doppelt so hoch als der Konzernumsatz im vergangenen Jahr. Zusammen mit Chrysler wird der Umsatz auf 100 Milliarden Euro steigen“, berichtete Marchionne.Der Topmanager bestätigte Fiats Pläne zum Produktionswachstum in den italienischen Fabriken. Demnach soll die Autoproduktion in Italien von 650.000 auf 1,4 Millionen Autos im Jahr wachsen. Im vergangenen Jahr seien lediglich 561.000 Autos in Italien produziert worden. „2010 war in dieser Hinsicht ein verheerendes Jahr“, kommentierte Marchionne.Der Fiat-Chef betonte, der Autokonzern bemühe sich um ein starkes Produktivitätswachstum in Italien. Sollte die Auslastung der italienischen Produktionswerke von den heutigen 40 Prozent auf 80 Prozent wachsen, sei Fiat bereit, die Löhne in Italien zu erhöhen und sie auf deutsches Niveau zu bringen.Marchionne hatte vor zehn Tagen auf einer Konferenz öffentlich mit Abwanderungsgedanken gespielt. Nach einer Fusion mit dem Autobauer Chrysler in zwei oder drei Jahren könnte der italienische Autobauer den Hauptsitz in Turin aufgeben, sagte er. Die Worte Marchionnes hatten große Empörung in Italien ausgelöst, da die Gewerkschaften dem Konzernchef erst vor kurzem mit einem neuen Kollektivvertrag weit entgegengekommen waren, um die Produktion in Italien zu halten.Fiat war 2009 bei Chrysler eingestiegen und hält jetzt einen 25-prozentigen Anteil an dem US-Konzern. Noch bis Ende dieses Jahres könnte der Anteil auf 51 Prozent aufgestockt werden.apa