Im Zeitraum von April bis Juni lag das Handelsergebnis ohne Chrysler bei 375 Millionen Euro, das waren 22,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Turiner Konzern am Dienstag mitteilte. Statt eines Verlusts von 17 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum verdienten die Italiener nun unterm Strich 1,2 Milliarden Euro.Der Umsatz des Konzerns ohne seine amerikanische Tochter Chrysler stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 10 Milliarden Euro. Vor allem der gute Absatz bei den Luxusmarken Maserati und Ferrari schlug positiv zu Buche.Zusammen mit dem amerikanischen Autobauer Chrysler, bei dem die Italiener inzwischen die Mehrheit von 53,5 Prozent halten, belief sich der Umsatz auf 13,2 Milliarden Euro. Angesichts der Konsolidierung von Chrysler und der positiven Ergebnisse aller anderen Sparten rechne man für das Gesamtjahr mit über 58 Milliarden Euro Umsatz, erklärte der Konzern. Beim Betriebsgewinn peilen die Italiener etwa 2,1 Milliarden Euro an. Zuvor war ohne Chrysler mit einem Umsatz von 37 Milliarden gerechnet worden.Die Schulden sollen hingegen – trotz des Ankaufs eines 16-Prozent-Pakets von Chrysler für 1,3 Milliarden im Mai – bis zum Jahresende stabil zwischen 5,0 und 5,5 Milliarden Euro liegen.Der US-Autobauer Chrysler präsentierte am Dienstag hingegen verdoppelte Verluste – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 370 Millionen Dollar (256 Millionen Euro), was Konzernchef Sergio Marchionne jedoch nicht weiter beunruhigte. So seien die Verkäufe um 19 Prozent auf 486 000 Autos gestiegen. Weil Chrysler höhere Preise erzielen konnte, kletterte der Umsatz sogar um 30 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar.Ohne die Rückzahlung der Staatshilfe hätte Chrysler zum zweiten Mal seit dem Neustart wieder Geld verdient. Auf lange Sicht zahlt es sich aber aus, dass der Konzern seine verbliebenen 7,6 Milliarden Dollar Schulden bei den USA und Kanada getilgt hat – denn nun spart Chrysler die hohen Zinszahlungen ein.Weltweit würden nur sechs Autokonzerne langfristig überleben, hatte Marchionne schon Anfang 2009 von einem weltumspannenden Autokonzern geträumt. Eine Jahresproduktion von bis zu sechs Millionen Autos sei dafür nötig. Dieses Ziel will Marchionne zusammen mit Chrysler bis 2014 erreicht haben. Derzeit kommen Fiat und Chrysler zusammen auf einen Jahresabsatz von mehr als drei Millionen Autos, rund 1,1 Millionen davon entfallen auf Chrysler.dpa