Für ihn sind drei Jahre eher ein Schlag in die Magengrube – gilt doch beim Autobauer seit neuestem die Regel, Vorstandsverträge stets um fünf Jahre zu verlängern. Ausgerechnet beim Chef machte der Aufsichtsrat am Donnerstag eine Ausnahme. Vertragsverlängerung light für den Daimler-Boss.Wie die „Wirtschaftwoche“ unter Berufung auf Arbeitnehmerkreise berichtete, stimmte die Arbeitnehmerseite geschlossen für eine nur dreijährige Verlängerung. Dadurch sollten „die Weichen für einen Neuanfang“ gestellt werden, hieß es demnach. Großaktionäre und Berater hätten die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat dabei unterstützt.Einerseits baut man weiter auf Zetsche. Andererseits will man sich aber auch nicht zu lange auf den 59-Jährigen festlegen. „Es ist eher so ein Fingerzeig: “Streng dich an„, sagt Autoexperte Stefan Bratzel der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. "Der Druck ist da."Ein Bekenntnis von mangelndem Vertrauen in den Daimler-Lenker sind drei Jahre seiner Einschätzung nach aber nicht.“Das würde ich nicht so sagen. Das Geschäft ist schnelllebig geworden„, sagt der Branchenkenner. Überhaupt: Ob drei oder fünf Jahre, das sei letztlich unerheblich. “Zetsche muss in zwei oder drei Jahren ohnehin zeigen, dass er seinen Zielen näherkommt", betont Bratzel.Auch Autoexperte Willi Diez von Hochschule Nürtingen-Geislingen teilt diese Einschätzung.“Wenn man um drei Jahre verlängert, ist das kein Misstrauensvotum„, sagt er. "Zetsche hat ein großes Ziel ausgegeben, 2020 der profitabelste Premiumhersteller zu sein. Offensichtlich teilt der Aufsichtsrat die Vision."An Zetsche selbst geht die Debatte um seine Arbeit aber nicht spurlos vorbei. "Zetsche war früher ein viel kommunikativerer Typ„, sagt einer, der ihn gut kennt. “Vielleicht hat ihn auch die eine oder andere Diskussion um seine Person verhärmt."apa/dpa/afp