Der Ausbau der Fotovoltaik stellt einen zentralen Pfeiler der KlimaLand-Strategie dar und ist eine Lösung, um auf die steigende Nachfrage nach Strom mit einer Produktion vor Ort zu reagieren. Aktuell sind in Südtirol PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 260 Megawatt (MW) installiert. Laut Klimaplan sollen bis 2030 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt errichtet werden, bis 2037 sollen dann weitere 400 Megawatt an installierter Leistung dazukommen. <BR /><BR />Die Errichtung einer Fotovoltaikanlage ist aber auch für Private und Unternehmen eine sinnvolle Investition, um sich von den Energiepreisentwicklungen und Risiken bei der Versorgungssicherheit unabhängig zu machen. <h3> Die 5 wichtigsten Fragen und Antworten:</h3><b><BR />Wo können PV-Anlagen (Photovoltaik-Anlagen) errichtet werden?</b><BR /><BR />PV-Anlagen dürfen bei uns nur gebäudeintegriert, also parallel und anliegend zu den Dach- und Fassadenflächen errichtet werden. Im historischen Ortskern ist für die Installation eine positive Stellungnahme der Sachverständigenkommission für Raum und Landschaft erforderlich, auf denkmalgeschützten Gebäuden können keine PV-Anlagen errichtet werden. <BR /><BR />Der Errichtung von Freiflächenanlagen ist aus Gründen des Landschaftsschutzes grundsätzlich ein Riegel vorgeschoben, auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt, die allerdings nur Flächen im öffentlichen Interesse betreffen.<BR /><BR /><BR /><b>Wie groß darf die Anlage sein?</b><BR /><BR />Bevor man sich eine Fotovoltaikanlage zulegt, muss man wissen, wie hoch der aktuelle Stromverbrauch ist. Braucht man drei-, vier- oder fünftausend Kilowattstunden (kWh) im Jahr? Und wie viel wird man in Zukunft brauchen? Die Anlage sollte also nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein, weil sich die Investition dann nicht so schnell rechnet. Pro Kilowatt-Peak(kWp)-Nennleistung ist mit etwa 6 Quadratmetern Fläche zu planen, der jährliche Ertrag liegt im Mittel bei 1000 kWh pro kWp installierter Leistung, in guter Lage etwas höher. <BR /><BR /><BR /><b>Wann rechnet sich der Umstieg? </b><BR /><BR />Am wirtschaftlichsten ist eine Anlage, wenn möglichst viel von der erzeugten Energie selbst verbraucht wird. Eine Anlage produziert um die Mittagszeit die meiste Energie, vom Abend bis in die Morgenstunden aber nichts. Wer also untertags nicht zu Hause ist, nutzt in Summe oft nur 20 bis 30 Prozent des erzeugten Stroms. Ohne Speicher wird der Rest zu wenig attraktiven Vergütungen ins Netz eingespeist und der Strom muss in den Abendstunden wieder teuer zugekauft werden. Für den eingespeisten Überschussstrom bekommt man in etwa nur ein Drittel des Preises, der an den Energieversorger gezahlt werden muss. Mit einem Batteriespeicher kann viel mehr vom lokal produzierten Gratisstrom genutzt und der Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent gesteigert werden. Als Faustregel sollte man für die optimale Ausnutzung pro installierter Kilowatt-Peak-Nennleistung einen Speicher von etwa 1,5 kWh einkalkulieren. <BR /><BR /><BR /><b>Welche Förderungen gibt es?</b><BR /><BR />Privatpersonen können PV-Anlage und Stromspeicher zu 50 Prozent steuerlich abschreiben. Wer in einem Gebäude mit KlimaHaus Standard C die PV-Anlage gleichzeitig mit einer Wärmepumpe installiert, hat die Möglichkeit auf einen Landesbeitrag von 40 Prozent der anerkannten Kosten. Neu ist die Landesförderung von PV-Anlagen samt Speicherbatterien für kleine Unternehmen mit einer Leistung von maximal 50 kWp in der Höhe von 20 Prozent.<BR /><BR /><BR /><b>Was bringen Energiegemeinschaften?</b><BR /><BR />Energiegemeinschaften sollen eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Energiewende spielen und den Paradigmenwechsel hin zu einer Dezentralisierung und Bürgerbeteiligung bei der Energieproduktion einläuten. Mit einer EU-Richtlinie (RED II) wurden die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, Endkunden die Beteiligung an Energiegemeinschaften zur Erzeugung von erneuerbarer Energie zu ermöglichen. <BR /><BR />Auch in Italien wurde der rechtliche Rahmen geschaffen, damit sich Privathaushalte, Betriebe und öffentliche Körperschaften zu Energiegemeinschaften zusammenschließen, um gemeinschaftlich Strom zu erzeugen und zu verbrauchen. Damit werden die Mitglieder der Energiegemeinschaft zu sogenannten „Prosumern“, die selbst Energie produzieren und nicht nur konsumieren.