"Der Vorstand der Gesellschaft muss die Außenstelle in Bozen absegnen und hat uns gedrängt, die Finanzierung zu sichern. Schließlich hat das Fraunhofer-Institut mehrere Angebote", erklärte heute Landeshauptmann Luis Durnwalder. Deshalb hat die Landesregierung beschlossen, rund 3,1 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre bereitzustellen.Das Fraunhofer-Institut sucht die enge Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen. Auf die Beine stellen wird es Univ.-Prof. Dieter Spath, Leiter des Fraunhofer-Instituts IAO in Stuttgart und Professor an der Freien Uni Bozen. Zu Beginn werden im Sitz im Unternehmerverband fünf Forscher in Bozen arbeiten, dann soll der Mitarbeiterstand auf 20 aufgestockt werden.Das Institut finanziert sich nur zu einem kleinen Teil über die öffentliche Hand. Der Großteil erwirtschaftet es durch Forschungs- und Entwicklungleistungen für Unternehmen.Entstehen wird in Bozen ein Ableger des "Fraunhofer-Instituts Arbeitswirtschaft und Organisation" der Uni Stuttgart, das sich vor allem mit Technologie- und Personalmanagement, Arbeitswissenschaft, Organisationsgestaltung und Informationstechnik befasst. Zu diesen Bereichen sollen in Südtirol - geht es nach Durnwalder - auch die Bereiche Energie, Mobilität oder Kommunikation kommen.Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit einem jährlichen Forschungsvolumen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro, mit 40 Forschungsstandorten in Deutschland und 15.000 Mitarbeitern europaweit größte Organisation für angewandte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen.Unternehmerverband begrüßt Entscheidung„Mit Freude und Genugtuung nehmen wir diese Entscheidung der Landesregierung zur Kenntnis. Damit steht den heimischen Unternehmen, aber auch den bereits in Südtirol tätigen Forschungseinrichtungen bald ein weiterer kompetenter Partner für Innovation zur Verfügung“, so Verbandspräsident Christof Oberrauch.„Innovationen sind für Unternehmen der sicherste Schutz gegen Konkurrenten. Nur mit einer raschen Erneuerung ihrer Produkte und Verfahren können Unternehmen auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig bleiben, besonders auch in Krisenzeiten. Für die Unter¬nehmen bedeutet dies, dass sie bereit und in der Lage sein müssen, ihre besonderen Stärken konsequent im Technologiebereich einzusetzen und weiterzuentwickeln. Und wenn die Technologiekompetenz im Unternehmen nicht ausreicht, ist eine Vernetzung mit anderen Knowhow-Trägern unumgänglich“, betont Oberrauch. So sei beispielsweise eine Grundvoraussetzung für die Genehmigung von Projekten über das Südtiroler Innovationsgesetz, dass die Unternehmen entweder mit anderen Unternehmen oder aber Forschungseinrichtungen vor Ort oder außerhalb zusammenarbeiten. Mögliche Partner seien die EURAC, das TIS oder die Freie Universität Bozen, aber auch Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut. stol