Im laufenden Jahr konnten demnach zwar noch alle Genossenschaften den Erzeugern gute Auszahlungspreise gewährleisten, die Erwartungen für 2015 seien aufgrund der schwierigen Lage des europäischen Apfelmarktes jedoch stark eingetrübt. Bei den Sennereien herrsche hingegen weiterhin Optimismus.Die Landwirtschaft, so wird aus der Handelskammer verlautet, war in diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren jener Sektor der Südtiroler Wirtschaft, der die Krise am wenigsten spürte.Das kommende Jahr werfe aber in der Landwirtschaft einige Schatten voraus.Russland-Embargo trifft heimische Landwirtschaft schwerNur mehr zwei Drittel der Genossenschaften gehen laut WIFO-Barometer davon aus, auch 2015 befriedigende Auszahlungspreise gewährleisten zu können. Der Grund liege vor allem in den pessimistischen Einschätzungen der Obstwirtschaft.Der Importstopp Russlands und die Rekordernte in Europa hätten ein Überangebot auf dem Apfelmarkt verursacht, was die Vermarktung erschwert und die Preise stark sinken lässt.Handelskammerpräsident Michl Ebner fordert diesbezüglich einen verstärkten Einsatz seitens der Europäischen Union für einen konstruktiven Dialog mit Russland: „Der russische Einfuhrstopp für Lebensmittel trifft die europäischen Bauern stark und schädigt die Wirtschaft. Es braucht weitere diplomatische Schritte, um die Krise zu entschärfen.“In der Weinwirtschaft hingegen sei die Produktionsmenge gering gewesen, folglich sollten im nächsten Jahr höhere Verkaufspreise durchgesetzt werden können.Insgesamt dürfte der Umsatz aber auch aufgrund der Schwäche des Südtiroler Marktes geringer ausfallen als heuer. Immerhin seien vier von fünf Kellereien zuversichtlich, den Weinbauern auch im kommenden Jahr befriedigende Erzeugerpreise auszahlen zu können.Deutlich optimistischer die Milchhöfe und Sennereien, trotz des Wegfalls der Milchquoten. Der Umsatz dürfte sich 2015 auf allen Märkten positiv entwickeln, was weiterhin die Auszahlung zufriedenstellender Milchpreise ermöglichen wird.