Die Metallgewerkschaft FIOM hat die Bedingungen des Fiat-Managements für die Weiterführung des Werks abgelehnt, in dem 5.200 Personen beschäftigt sind. Die FIOM rief die Fiat-Belegschaft zu einem achtstündigen Streik am 25. Juni auf. Die gemäßigteren Gewerkschaftsorganisation CISL und UIL akzeptierten dagegen Fiats Forderungen.Laut dem Fiat-Plan werden alle 5.200 Mitarbeiter des neapolitanischen Werks in drei Schichten von jeweils acht Stunden arbeiten müssen. Die Arbeitspause wird von 40 auf 30 Minuten verkürzt. Die Arbeitswoche kann je nach Marktbedingung zwischen vier und sechs Tage lang sein. Jeder Arbeitnehmer muss jährlich bis zu 80 Überstunden garantieren. Ein absolutes Novum ist das Vorhaben des Unternehmens, die Bewegungen jedes Arbeitnehmers mit Hilfe eines Informatik-Systems zu berechnen und zu kontrollieren.Die FIOM bemängelt, dass die Forderungen Fiats in mehreren Aspekten gegen das seit 1970 geltende Arbeitsrecht verstoße. „Fiat will das Werk in eine Kaserne umwandeln, das ist inakzeptabel“, protestierte Gewerkschaftschef Guglielmo Epifani. Der Turiner Autobauer erwiderte, wenn die Verhandlungen scheitern, werde die Produktion des neuen „Panda“ in Tychy bleiben oder nach Serbien verlegt, statt wie geplant nach Pomigliano verlagert zu werden.Senatspräsident Renato Schifani rief am Dienstag die FIOM auf, die Verhandlungen mit Fiat nicht abzubrechen. „Gesunder Realismus und gemeinsame Anstrengungen sind erforderlich, um die Jobs in Neapel zu retten“, so Schifani.Fiats Ziel ist, den neuen Panda 250.000 Mal pro Jahr zu verkaufen, daher muss die Produktion flexibler gestaltet werden. Fiat ist bereit, 700 Mio. Euro für eine komplette Neuorganisierung der Produktion und des Arbeitssystems in Pomigliano zu investieren, sobald auch die letzte Gewerkschaft grünes Licht gegeben hat. Der Deal würde es Fiat ermöglichen, die Kapazitäten der Fabrik voll auszunutzen.apa