Beim Zuschlag gibt es in Südtirol eine Befreiung aller Einkommen bis 15.000 Euro im Jahr und einen maximalem Absetzbetrag von 252 Euro pro Kind für Einkommen bis 70.000 Euro.„Je höher das Einkommen, desto höher die Steuersenkung. Dieses Modell ist aus dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit nicht annehmbar, weil es die Bezieher von mittleren und höheren Einkommen gegenüber jenen bevorzugt, die niedrigere Einkommen und sogar mehr zu Lasten lebende Kinder haben“, betonten die Gewerkschaften. Gleichzeitig seien jene ausgeschlossen, die zwar ein niedriges Einkommen, aber keine zu Lasten lebenden Kinder hätten. „Da von 295.000 Steuerzahlern in Südtirol 219.000 Jahreseinkommen von unter 28.000 Euro erklären, ist es offensichtlich, dass die meisten Bürger sogar weniger als die 252 Euro Absetzbetrag beanspruchen werden können, und dass sie für zusätzliche Kinder keinen einzigen weiteren Euro Steuerersparnis bekommen“, hieß es am Montag auf einer Pressekonferenz in Bozen. Auch in Südtirol öffne sich die Schere zwischen Arm und Reich. „Dies sollte ein zusätzlicher Antrieb für die Landesregierung sein, mehr Sensibilität in Bezug auf die Kompetenzen des Landes im Steuerbereich an den Tag zu legen“, forderten die Gewerkschaftsvertreter. Sie fordern ein gerechteres Befreiungsmodell, das die niedrigen/mittleren Einkommensbezieher bevorzugt. In jedem Fall müsse die derzeit bei 15.000 Euro liegende Einkommensschwelle für das Anrecht auf Befreiung angehoben werden.Das Geld zur IRPEF-Befreiung solle aus jenem Kapitel im Haushalt kommen, mit dem bisher der Tourismus gefordert wurde. Nachdem die Landesregierung die Einführung einer Tourismusabgabe grundsätzlich beschlossen habe, würden die bisher für diesen Zweck verwendeten Geldmittel im Haushalt frei, so die Gewerkschaftsvertreter."Wenn das Land bisher auf über 200.000.000 Euro verzichten konnte, um den Betrieben einen IRAP-Abschlag zu gewähren, und dieser im Jahr 2012 sogar noch großzügiger ausfällt, dürften die Millionen für die Befreiung vom IRPEF-Zuschlag wohl auch gefunden werden", betonten die Gewerkschaften.