Freitag, 18. August 2023

Gewinnspiele: Hohe Strafen drohen

Viele Südtiroler Unternehmen und Vereine in Südtirol veranstalten Gewinnspiele, Prämienveranstaltungen, Lotterien, Tombolas, Glückstöpfe und Wohltätigkeitsverlosungen. Dabei gilt es einiges zu beachten, um nicht empfindlich hohe Strafen zu riskieren.

Auch für Gewinnspiele auf Facebook und Instagram gibt es klare Regeln. shutterstock - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Alle von Unternehmen durchgeführten Gewinnspiele und Prämienveranstaltungen müssen laut gesetzlicher Regelung mindestens 15 Tage vor deren Bekanntgabe und Bewerbung dem zuständigen Ministerium der Unternehmen und dem Made in Italy gemeldet werden. Auch die den Vereinen und Non-Profit-Organisationen vorbehaltenen Lotterien, Tombolas sowie Glückstöpfe und Wohltätigkeitsverlosungen, bei denen Lose verkauft werden dürfen, unterliegen der Meldepflicht, die Zuständigkeit liegt jedoch bei der jeweiligen Gemeinde.

Die von Unternehmen veranstalteten Gewinnspiele können ausschließlich mit Hilfe des telematischen Systems „PREMA on-line“ in digitaler Form über die Internetseite „www.impresainungiorno.gov.it“ an das zuständige Ministerium geschickt werden. Erforderlich dafür ist der Besitz einer digitalen Unterschrift.

„Die Handelskammer Bozen informiert Südtiroler Unternehmen über die Meldung der Prämienveranstaltungen, zusätzlich sind auf der Webseite der Handelskammer genaue Hinweise zu finden“, informiert Georg Tiefenbrunner von der Handelskammer Bozen. Unter Gewinnspielen versteht man Werbeveranstaltungen, bei denen nur bestimmte Teilnehmer einen Preis erhalten. Die Zuteilung hängt – je nachdem, wie es der Veranstalter festlegt - von Vorhersagen, Glück, Zufall, Können, Geschicklichkeit oder Juryentscheidungen ab.

Auch Online-Gewinnspiele betroffen

Betroffen von der Meldepflicht sind nicht nur die klassischen Gewinnspiele mit Teilnahmekärtchen in Papier, sondern praktisch alle möglichen Spielsysteme, wie etwa Online-Gewinnspiele (zum Beispiel über Facebook, Instagram), Schönheitswettbewerbe, Ratespiele, sogenannte Glücksräder, Rubbellose und dergleichen. Die Teilnahme an Gewinnspielen muss immer kostenlos sein, kann aber durchaus an einen Einkauf geknüpft sein. Zum Schutz der Teilnehmer muss die Ermittlung der Gewinner immer unter Aufsicht eines Notars oder des Verantwortlichen für den Schutz des Endverbrauchers der Handelskammer erfolgen.

Als Prämienaktionen gelten hingegen solche Werbemaßnahmen, bei denen all jenen ein Preis versprochen wird, die ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung kaufen oder verkaufen. Eine Meldepflicht ans Ministerium besteht bei diesen Veranstaltungen nur dann, wenn die Preise nicht sofort an die Gewinner übergeben werden können.

Zu den örtlichen Glücksspielen hingegen zählen lokal veranstaltete Lotterien, Glückstöpfe, Tombolas und Wohltätigkeitsverlosungen. Diese Veranstaltungen dürfen ausschließlich von Non-Profit-Organisationen und Vereinen durchgeführt werden, sofern sie für ihre Finanzierung notwendig sind. Im Unterschied zu den Gewinnspielen der Unternehmen können die Veranstalter Lose bis zu einem bestimmten Gesamtbetrag verkaufen. Auch diese Art der Glücksspiele ist meldepflichtig, denn die Veranstalter müssen mindestens 30 Tage vor Beginn des Events eine Mitteilung an den Landeshauptmann und an den Bürgermeister der örtlich zuständigen Gemeinde schicken. Vor dieser Mitteilung ist eine Unbedenklichkeitserklärung beim territorial zuständigen Bereichsinspektorat der Staatsmonopole in Trient einzuholen.

Verwaltungsstrafe von bis zu 10.329,14 Euro

„Das für die Kontrolle des regulären Ablaufs der Prämienveranstaltungen zuständige Ministerium verhängt bei verspäteter oder unterlassener Meldung Verwaltungsstrafen von 2065,83 Euro bis 10.329,14 Euro. Bei verbotenen Gewinnspielen kann die Strafe sogar noch höher ausfallen und trifft auch all jene, die in irgendeiner Weise an der Verteilung von Werbematerial beteiligt waren“, so Tiefenbrunner.

stol

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