Page hatte vor einem Jahr nach zehnjähriger Pause wieder die Konzernspitze von Eric Schmidt übernommen. Er setzt massiv auf das Online-Netzwerk Google+, das eine Facebook-Alternative ist und diverse Dienste unter einem gemeinsamen Dach vereint. Zuletzt wurde das Unternehmen in der Internet-Branche für die stärkere Einbindung von Google+ auch in seine Suchmaschine kritisiert. Zudem prüfen Wettbewerbshüter Vorwürfe von Konkurrenten, Google benachteilige sie bei den Suchergebnissen.Google konnte lange nicht bei Online-Netzwerken Fuß fassen, während Facebook inzwischen auf rund 850 Millionen Mitglieder angewachsen ist. Auch wenn klar sei, dass Google+ nicht von heute auf morgen größer als alle anderen Online-Netzwerke sein werde, sei er mit dem Wachstum zufrieden, sagte Page.Den aktuellen Patentkonflikt in der IT-Branche nannte Page bedauerlich. „Viel Geld geht für Anwälte und sonstiges drauf, anstatt damit großartige Produkte für die Nutzer zu entwickeln.“ Ohne konkret ein Unternehmen zu nennen, fügte Page noch einen verbale Ohrfeige hinzu: „Ich denke, dass Unternehmen üblicherweise dazu greifen, wenn ihr Lebenszyklus sich dem Ende nähert und sie kein Vertrauen mehr in ihre Fähigkeit haben, auf natürliche Weise zu konkurrieren.“Von den Gegnern im Patentkonflikt dürfte das eher eine Spitze gegen Microsoft denn gegen Apple gewesen sein – denn schließlich brechen iPhone und iPad bei Apple Verkaufsrekorde und sorgten für Geldreserven von rund 100 Milliarden Dollar – auch nach den Ausgaben für die Patentanwälte.Der Patentkrieg von Apple gegen Googles mobiles Betriebssystem Android sei zudem aus seiner Sicht lediglich eine „Show“ gewesen, erklärte Page. Apple und Android-Hersteller wie Samsung, Motorola oder HTC beklagen sich inzwischen in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland. Google will den Handy-Pionier Motorola kaufen, um das Patentarsenal hinter Android zu stärken. Jetzt prüft allerdings die EU-Kommission nach Beschwerden von Apple und Microsoft, ob Motorola seine Standard-Patente missbraucht.dpa