Nur wenige kennen die Probleme der rund 1000 Vinschger Grenzpendler so wie Josef Trafoier aus Schluderns. Er ist seit 4 Jahrzehnten ihr Sprecher und kümmert sich gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe um ihre Anliegen.<U><U><U><U></U></U></U></U> Die Politik habe diese früher besser wahrgenommen, meint Trafoier. <BR /><BR /><BR /><BR />von Burgi Pardatscher<BR /><BR /><BR />Begonnen hat alles im fernen Jahr 1980, als Josef Trafoier nach Jahren in der Zentralschweiz wieder in seinen Heimatort Schluderns zurückkehrte. Sein Arbeitsplatz war aber weiterhin in der Schweiz, in Zernez in Graubünden beim Bauunternehmen Foffa Conrad. <BR /><BR /><BR />„Ich hatte vorher mit Grenzpendlern nichts zu tun“, erinnert sich Trafoier. Er war an der Großbaustelle des Gotthard-Tunnels für das Personal und damit für 250 Mitarbeiter verantwortlich gewesen. Dabei hatte er sich ein Wissen rund um Personalfragen angeeignet, das ihm und dann auch den Vinschger Grenzpendlern zu Gute kam.<BR /><BR /><b>Der Sprecher der Vinschger Grenzpendler<BR /></b><BR />Es bildete sich eine Gruppe, die sich um die Belange der Grenzpendler kümmerte und die Probleme an den Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) und dann an die Politik weitertrug. Josef Trafoier wurde der Sprecher dieser Gruppe und ist seither die Stimme, die die Grenzpendler nach außen vertritt.<BR /><BR />Damals habe man auch vieles erreicht, stellt Josef Trafoier fest, „denn damals – zu Zeiten von Hubert Frasnelli, Otto Saurer und Erich Achmüller – waren die Arbeitnehmer innerhalb der Südtiroler Volkspartei stark“. Als Beispiele nennt er die Krankenversicherung der Grenzpendler in Italien, das Arbeitslosengeld usw.<BR /><BR />„Heute ist leider alles anderes“, bedauert er. Die Arbeitnehmerbewegung innerhalb der SVP ist deutlich geschwächt und das bekommen auch die Grenzpendler zu spüren. <BR /><BR />Alljährlich wird für sie um den Jahreswechsel die Grenzpendlertagung veranstaltet, bei der Informationen weitergegeben und Probleme besprochen werden. <BR /><BR /><b>Viele Informationen bei der Grenzpendlertagung<BR /></b><BR />Die 49. Auflage der Veranstaltung konnte coronabedingt nicht stattfinden, dabei hätte man heuer eine gute Nachricht unter die Leute bringen können. Kurz vor Weihnachten wurde das neue Abkommen zur Besteuerung der Grenzpendler von Italien und der Schweiz unterzeichnet. <BR /><BR />Nun müssen die Arbeitsgruppe für die Grenzpendler und Josef Trafoier Wege suchen, wie sie diese wichtigen Informationen an die Grenzpendler übermitteln können. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="603377_image" /></div> <BR /><BR />Die Zahl der Grenzpendler aus dem Vinschgau hat sich in der Zeit der Corona-Pandemie kaum verändert, weiß Josef Trafoier. Nach wie vor arbeiten rund 1000 Grenzpendler im Baugewerbe und den dazugehörigen Bereiche, im Tourismus und in der Gastronomie sowie in der Pflege. „Die Wirtschaft hat kaum gelitten, denn in der Schweiz hat sich für einen anderen Umgang mit der Pandemie entschieden.“ <BR /><BR />Josef Trafoier weiß das aus eigener Erfahrung, regelmäßig fährt der 72-Jährige nach Samnaun. Dort leitet er seit Jahren ein Betonwerk, an dessen Aufbau er beteiligt war. Er ist Verwaltungsratspräsident und gleichzeitig Geschäftsführer des Unternehmens, dessen Hauptaktionär sein langjähriger Arbeitsgeber Foffa Conrad ist und an dem auch die Gemeinde Samnaun und lokale Unternehmen beteiligt sind. <BR /><BR />Im Juni vorigen Jahres hat Trafoier das Amt des Verwaltungsratspräsidenten für weitere 3 Jahre angenommen. „Es hat mich gereizt weiterzumachen, denn in Samnaun soll in den nächsten Jahren eine Aufstiegsanlage für 100 Millionen Euro errichtet werden und da wollte ich dabei sein.“ <BR /><BR /><b>Josef Trafoier bereitet seinen Ausstieg vor<BR /></b><BR />Bei der Arbeitsgruppe der Grenzpendler bereitet Josef Trafoier seinen Ausstieg vor. Ihr gehören derzeit Christoph Schütz, Alexander Riedl, Gerlinde Warger, Vera Spiess, Christine Colcuc, Alfred Lingg, Michaela Eller, Miriam Kaserer, Gottfried Theiner, Susanne Saewert (von der Beratungsstelle für Grenzpenlder in Mals) sowie Kammerabgeordneter Albrecht Plangger an. „Das sind alles sehr kompetente Leute“, betont Trafoier.<BR />