<BR /><b>Herr Falkensteiner, die erste Folge der mittlerweile zwölften Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“ wurde vergangenen Donnerstag ausgestrahlt. Sie waren erstmals als neuer Investor dabei. Wie war’s?</b><BR />Erich Falkensteiner: Eine äußerst spannende Erfahrung – aber auch anstrengend, weil man die ganze Zeit über konzentriert bleiben muss.<BR /><BR /><b>Wie sind Sie überhaupt zu dem Fernsehjob gekommen?</b><BR />Falkensteiner: Wir investieren bereits seit ein paar Jahren mit unserer Falkensteiner Ventures in Start-ups. Bisher haben wir 3000 Start-ups angeschaut und in 30 investiert. Unsere Zielgruppe sind vor allem Gründer, die im Bereich Hospitality tätig sind. Und nachdem die Marke Falkensteiner in Österreich ziemlich bekannt ist, wurde das Fernsehen auf mich aufmerksam und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, einer der Investoren zu sein.<BR /><BR /><b>Und Sie haben sofort zugesagt?</b><BR />Falkensteiner: Nein, im Gegenteil. Man hatte mich schon vor 2 Jahren gefragt, aber ich wusste, dass in der Show der Bereich Hospitality nicht das Hauptthema sein würde. Und da ich die Öffentlichkeit nicht unbedingt suche, habe ich damals abgelehnt. In den letzten beiden Jahren ist aber mein Interesse gewachsen, auch in Start-ups im Bereich Landwirtschaft und Food zu investieren. Und als man mich erneut gefragt hat, habe ich zugesagt. Nicht zuletzt ist die Fernsehshow eine gute Möglichkeit, Falkensteiner Ventures bekannter zu machen.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-68753423_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Was reizt Sie daran, Start-ups zu unterstützen?</b><BR />Falkensteiner: Ich war selbst einmal ein junger Unternehmer (Erich Falkensteiner hat mit 19 Jahren das elterliche Hotel übernommen, das den Grundstein für die heute international tätige Falkensteiner-Gruppe bildet, Anm. d. Red.) und weiß, wie es ist, anzufangen. Heute, mit einem gewissen Alter, möchte ich meine Erfahrung gerne an junge Leute weitergeben, damit sie nicht die Fehler machen, die ich gemacht habe. Und ich liebe Unternehmertum. Ich liebe es, Dinge anzupacken, und unterstütze gerne Gründer dabei, ihren Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen.<BR /><BR /><b>Was bzw. welches Produkt müssen die Gründer mitbringen, um Sie zu überzeugen?</b><BR />Falkensteiner: Das A und O sind die Gründer selbst – die Menschen, die hinter dem Start-up stehen. Welche Unternehmenswerte sind ihnen wichtig? Welche Vision haben sie? Für mich ist es zum Beispiel nicht entscheidend, ob jemand hingefallen ist – wichtig ist, dass er wieder aufsteht, dass er ein Kämpfer ist. Und: Das Unternehmen muss für ihn in dem Moment das Wichtigste sein. Sich Gedanken über die Work-Life-Balance zu machen, passt nicht zu einem Gründer.<BR /><BR /><b>Aber die Produkte zählen auch, oder?</b><BR />Falkensteiner: Ich habe einen klaren Fokus und möchte dort investieren, wo ich einen Mehrwert für meine anderen Geschäfte sehe. Grundsätzlich würde ich sagen: Ein interessantes Produkt muss ein „Must-have“ sein – „Nice-to-have“ reicht nicht.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-68753865_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Aber die Gründer haben nur 2 Minuten Zeit, sich zu präsentieren – erkennen Sie das alles in so kurzer Zeit?</b><BR />Falkensteiner: Zunächst hört man auf seinen Bauch. Nach der Show gibt es dann eine Due-Diligence-Phase, die sehr wichtig ist. Man setzt sich also nach der Show zusammen und spricht noch einmal alles durch. Da sieht man dann schon, ob die Gründer etwas erzählt haben, das nicht stimmt. In dem Fall kann man den Deal auch noch ablehnen.<BR /><BR /><b>Mussten Sie für die Show ein gewisses Budget bereitstellen?</b><BR />Falkensteiner: Nein, da gibt es keine Anforderungen. Aber ich selbst habe mir natürlich ein Limit gesetzt, das für mich machbar ist.<BR /><BR /><b>Wir sind gespannt, wo Ihr Limit liegt …</b><BR />Falkensteiner: Das verrate ich nicht.<BR /><BR /><b>Rechnen Sie mit lohnenden Investments?</b><BR />Falkensteiner: Das hoffe ich. Mein Ziel ist es, das eingesetzte Kapital in 5 Jahren zu verdoppeln – wissend, dass natürlich nicht alle Deals gutgehen werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass schätzungsweise von 10 Investments 3 bis 4 erfolgreich sind.