Auf der weltgrößten Agrarmesse präsentieren sich mehr als 1600 Aussteller aus knapp 60 Ländern. Die deutschen Bauern sind nach einem wirtschaftlich guten Jahr 2011 in bester Stimmung. Angesichts umstrittener Antibiotika-Anwendungen in der Massentierhaltung stellen sie sich aber auf kritische Verbraucherfragen an den Messetagen ein. „Mit diesen verständlichen Emotionen müssen wir umgehen“, sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner am Donnerstag bei der Eröffnung, an der auch Handelskammerpräsiden Michl Ebner und Landesrat Hans Berger teilnahmen.Die deutsche Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner kündigte an, sich für mehr Tierschutz und Nachhaltigkeit in der Branche einzusetzen. Der Bauernverband stimmte zu, sieht dafür aber auch die Verbraucher in der Verantwortung. Sie dürften nicht nur auf billige Preise setzen. Sonnleitner warnte auch vor Wettbewerbsnachteilen der deutschen Bauern auf den internationalen Märkten.Aigner sagte, ihr Leitbild sei eine ökologisch tragfähige, ökonomisch existenzfähige, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Wirtschaftsweise. „Das Tierwohl werden wir stärken und dem Verbraucher in seinen Wahlmöglichkeiten bei Lebensmitteln über mehr Transparenz eine klare Orientierung bieten“, sagte die Ministerin bei der Vorstellung einer „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“, die nach Gesprächen mit der Branche, Umweltverbänden und anderen gesellschaftlichen Gruppen entstand.Aigner bekräftigte, sich auf EU-Ebene für einheitliche Kennzeichen für Produkte einzusetzen, an denen der Kunde besondere Standards für tiergerechte Haltung erkennen kann. Zudem gelte es, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu sichern und die Rohstoffspekulation einzudämmen. Darum geht es auf einem internationalen Agrarminister- Treffen an diesem Samstag am Rande der Messe.dpa