Die Sarner sind als pfiffige, originelle Leute bekannt. Das hat wohl auch zum Erfolg des Konsortiums „mirSarner“ beigetragen, das immer wieder mit kreativen Einfällen für neuen Schwung im Tal sorgt. <BR /><BR /><i>von Hildegard Kröss</i><BR /><BR />Sie treten gemeinsam auf Wirtschaftsmessen auf, machen zusammen Werbung und präsentieren das Sarntal als einen Ort, wo man fast alles findet. „Unser Ziel ist es, die Sarner Wirtschaft zu fördern, die Bekanntheit der Betriebe zu erhöhen und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Betrieben zu stärken“, sagt Eberhard Hofer, Präsident des Konsortiums. <BR /><BR />Die Idee zu dieser Wirtschaftsvereinigung entstand 2013 anlässlich der Sarner Wirtschaftsschau. Daraufhin stellten einige Betriebe gemeinsam auf Messen aus und erzielten sofort gute Erfolge. 3 Jahre später wurde dann das Konsortium „mirSarner“ gegründet. Bereits mehr als 150 Betriebe aus allen Wirtschaftsbereichen gehören mittlerweile dazu. Es sind Handwerker, Dienstleister, Gastronomen, Kaufleute und Landwirte und weisen damit eine große Vielfalt auf.<BR /><BR /><b>Der Riesen-Adventkranz</b><BR /><BR />Für etwas Besonderes sind die „mirSarner“ immer gut. Vor 6 Jahren errichteten sie im Rahmen des Sarner Alpenadvents den größten originalen Adventskranz im Alpenraum. Er hatte einen Durchmesser von 16 Meter und war 2 Meter hoch. 10 Traktoren voll Latschen wurden dafür gebraucht und 4 Wachskerzen eigens dafür angefertigt. Der Riesenkranz war eine große Attraktion und zog viele Besucher an. Im darauffolgenden Jahr wurde eine riesige Laterne aus Holz aufgestellt. Aus den Latschen wurde anschließend Latschenöl gebrannt und dann genauso wie die übergroße Laterne für einen guten Zweck versteigert. <BR /><BR />Im Gedenken an den „mirSarner“ Mitbegründer Michael Gasser wurde 2015 ein Hilfsfond gegründet. Michael Gasser war im Jahr zuvor mit einem Motorschlitten tödlich verunglückt. Jedes Jahr zu Weihnachten wird aus diesem Fond eine Spende für eine bedürftige Familie oder eine andere Notsituation getätigt.<BR /><BR /><b>„A Gigr und a Henn“</b><BR /><BR />Die „mirSarner“ betreiben auch ein eigenes Büro in Sarnthein, das an jedem geraden Samstag im Jahr am Vormittag geöffnet ist. Der Raum dafür wurde ihnen unentgeltlich von Helmut Kritzinger, ehemaliger österreichischer Bundesratspräsident, zur Verfügung gestellt. „Er wollte dafür nur einmal im Jahr einen Hahn und eine Henne, sauber gerupft, von einem Sarner Bauernhof“, erzählt Eberhard Hofer. Kritzinger wollte damit die ehrenamtliche Tätigkeit des Konsortiums unterstützen. Inzwischen ist aus dem „Gigr und der Henn“ ein Geschenkskorb zu Weihnachten geworden.<BR /><BR /><embed id="dtext86-47053702_quote" /><BR /><BR />Die Sarner sind überall als pfiffige, originelle Leute bekannt. So haben sich die „mirSarner“ sogar ihr eigenes Geld gemacht, das heißt, sie haben 10er Münzen geprägt. Diese kann man in allen Mitgliedsbetrieben wie einen Gutschein verwenden und damit einkaufen. „Mit diesen Münzen hat man viele Möglichkeiten: man kann in einem Geschäft etwas kaufen, in einem Gasthaus essen oder zum Frisör gehen, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagt Hofer. Und das Wichtigste sei dabei, dass die Wertschöpfung im Tal bleibe, weil mit den Sarner Münzen kann man natürlich nur im Sarntal zahlen.<BR /><BR /><b>Sarner ziehen an einem Strang</b><BR /><BR />Auch im Frühjahr im Corona Lockdown waren die „mirSarner“ nicht untätig geblieben. Sie starteten nach gewohnt einfallsreicher Art eine noch nie dagewesene Werbekampagne, um einen gemeinsamen Neustart der lokalen Wirtschaft zu erreichen. Im Mai stellten sie ihr gemeinsames Projekt vor und zogen dabei auf dem Kirchplatz in Sarnthein symbolisch an einem Strang, einem originalen Sarner Lederstrick. „Wir ziehen an einem Strang“, so das Motto der Wirtschaftstreibenden. Es sollte ein Zeichen sein, dass eine starke Gemeinschaft durch Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten zum Erfolg beitragen könne. <BR /><BR />Auch jetzt nach dem zweiten Lockdown wurde die Gruppe sofort wieder aktiv und erstellte ein gemeinsames Weihnachtswerbeprospekt.<BR />„Wir haben auch für andere eine Vorbildfunktion und das freut mich. Öfters kommen Wirtschaftstreibende zu uns, um sich über unsere Gemeinschaft zu informieren, da sie auch so etwas machen möchten“, sagt Hofer abschließen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-47053707_gallery" /><BR /><BR />