Wir haben mit dem Bauernbundobmann von Bozen, Michl Bradlwarter, gesprochen.<BR /><BR />Hagelschäden gibt es bisher nahezu keine, dafür waren die Netze in diesem Jahr aus anderen Gründen ein Segen: „Jene Äpfel, die nicht unter den Hagelnetzen waren, sind zum Teil verbrannt und ausgebleicht“, sagt Michl Bradlwarter, Bauernbund-Obmann von Bozen. Das bedeutet für Sorten wie Granny Smith oder die als erstes zu erntenden Gala, dass sie gebleicht sind, „zum Optischen kommt dazu, dass das Fruchtfleisch verkocht ist“, und der Apfel damit auch vom Geschmack her nicht mehr gut ist, sagt Bradlwarter. Dass davon aber nur wenige der Früchte betroffen sind, sei dem weitläufigen Einsatz von Hagelnetzen zu verdanken.<BR /><BR /><embed id="dtext86-55404050_quote" /><BR /><BR />„Diese halten zwischen 10 und 20 Prozent der Sonneneinstrahlung ab, je nach Maschenweite“, erklärt er. Und damit haben sie genau das an zu viel Sonneneinstrahlung abgefangen, das in den vergangenen Wochen der extremen Hitze anfiel. Die Fruchtgröße dürfte infolge der Hitze um einige Millimeter geringer ausfallen, aber dies falle nicht ins Gewicht. Die Ernte der Apfelsorte Gala werde in den frühesten Lagen am 8. oder 10. August beginnen, also etwa eine Woche früher als üblich. Trockenschäden seien dank der Tropfbewässerung nicht zu beklagen.<BR /><BR />Die Trockenheit bereite aber den Weinbauern gerade auf den Hängen Sorgen. „Es konnte nicht überall genug bewässert werden“, sagt Bradlwarter, der auch Obmann der Kellerei Bozen ist. <BR /><BR />Trotzdem wird für dieses Jahr eine gute Qualität erwartet: „Wenn es trocken ist, bleiben die Beeren kleiner, und kleinere Beeren bedeutet mehr Extrakt“, sagt Bradlwarter. Auch wenn es mit der Bewässerung heuer teilweise kritisch war, habe die Trockenheit weitere Vorteile gehabt: Es gab weniger Pilzerkrankungen und somit musste weniger gespritzt werden. <BR /><BR />Die Weinlese wird etwa 10 Tage früher als normal sein: In der letzten Augustwoche soll der Start bei den Weißweinen erfolgen. Das liege nicht an der Hitze der letzten Wochen, sondern an der Wärme im Frühjahr, so wie bei den Äpfeln.