„Für die Südtiroler Wirtschaft würde diese Maßnahme eine zusätzliche Belastung darstellen. Deshalb kommt von der Seite der Handelskammer ein klares 'Nein' zu Tempo 100 auf der Brennerautobahn“, so Präsident Michl Ebner.In Tirol wird voraussichtlich ab 20. November, vorerst befristet auf ein Jahr, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Kilometern pro Stunde eingeführt und zwar auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Zirl, zwischen Karrösten und Zams und auf der Brennerautobahn (A13) zwischen Innsbruck und Schönberg.Die Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung wird mit der hohen Schadstoffbelastung entlang der Autobahn begründet.Auch von Seiten der Südtiroler Landesregierung gebe es Bestrebungen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Kilometern pro Stunde auf der Südtiroler Brennerautobahn (A22) einzuführen, erklärt die Handelskammer in einer Aussendung am Montag.Gegen ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde spreche neben der Schadstoffbelastung eine Reihe von Argumenten:Die Autobahnen in Deutschland zählen statistisch gesehen zu den sichersten in der Welt, obwohl dort kein Tempolimit gilt.In Deutschland passieren die meisten Unfälle innerhalb von Ortschaften und die schwersten Unfälle ereignen sich auf den Landstraßen. Fast ein Drittel (30,8 Prozent) der Kfz-Fahrleistungen wurde 2013 in Deutschland auf Autobahnen erbracht. Dennoch ereigneten sich dort nur 6,3 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. Zudem passieren mehr als 95 Prozent aller Unfälle bei Geschwindigkeiten unter 100 Kilometer pro Stunde.Aufgrund der hohen Verkehrsdichte auf der Autobahn ist das Fahren von höheren Geschwindigkeiten meist nur nachts oder auf weitgehend leerer Strecke möglich.Es gibt Steuerungsmöglichkeiten, die intelligenter sind als Gebote. Dazu zählen flexible Signalbrücken, die je nach Sicherheits- Abgas- bzw. Lärmlage die Geschwindigkeitsbegrenzung anpassen.In einem Treffen zwischen dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol Jürgen Bodenseer, dem Präsidenten der Trentiner Handelskammer Giovanni Bort, dem Präsidenten der Handelskammer Bozen Michl Ebner und den drei Landeshauptleuten der Euregio Günther Platter, Ugo Rossi und Arno Kompatscher Ende Oktober waren die geplanten Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Inntalautobahn und der Südtiroler Brennerautobahn ein zentraler Tagesordnungspunkt.Die drei Kammerpräsidenten haben sich geschlossen gegen ein Tempolimit von 100 Kilometern die Stunde ausgesprochen.