„Das soll durch allgemeine Sensibilisierungsmaßnahmen und durch konkrete Hilfestellungen für neue Kooperationsprojekte passieren“ erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner. In einem Diskussionsforum mit Südtiroler Unternehmens- und Wirtschaftsberatern hat die Handelskammer über eine zukünftige Strategie zum Thema Kooperation diskutiert. Das Treffen der Handelskammer habe eindeutig die Notwendigkeit einer größeren Zusammenarbeit zwischen den Südtiroler Unternehmen ergeben, so Ebner.„Die Initiative hat zu einem klaren Ergebnis geführt: Südtirols Unternehmen, durchwegs eher klein, brauchen die gegenseitige Zusammenarbeit mehr denn je. Wenn man allerdings von einer echten Kooperation spricht, ist das keine bloße Lieferantenbeziehung, sondern eine langfristige Zusammenarbeit von Unternehmen mit einer klaren gemeinsamen Zielsetzung, einem festgeschrieben Umsetzungsplan und schriftlichen Spielregeln“, so die Handelskammer in einer Aussendung.Es gehe um die Erhöhung der Produktivität bzw. der Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten, oder um die Festigung bzw. Erhöhung der Marktpräsenz auf bestehenden und neuen Märkten. Abgesehen vom Willen zur Kooperation und dem gegenseitigen Vertrauen der Kooperationspartner setze eine funktionierende Kooperation auch den Einsatz von Zeit und sonstiger Ressourcen voraus.Kooperationen seien umso wichtiger, je kleiner die Betriebe sind, andererseits aber sei es gerade für kleine Betriebe schwerer, den unerlässlichen Einsatz für eine echte Kooperation zu bringen. „Insofern ist es sicherlich richtig, die von den Unternehmensberatern angeprangerte niedrige Kooperationskultur in Südtirol generell anzuheben. Dazu braucht es eine breitgefächerte, langfristige Informations- und Sensibilisierungsarbeit. Kurzfristig können in Sachen Kooperation wohl hauptsächlich nur größere Firmen angesprochen werden, die bereits die notwendige Kooperationskompetenz mitbringen“, betont die Handelskammer.Will man Kooperationen anschieben und stützen, ist laut Unternehmensberatern am meisten geholfen, wenn eine Kooperation mit Beratung begleitet wird. Zielführend könne auch die finanzielle Unterstützung eines „Kümmerers“ sein, sofern für eine Kooperation eine solche Person notwendig sei.