Der aktuelle Gender-Bericht des ASTAT, für den das WIFO – Wirtschafsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen einen Beitrag verfasst hat, liefert Eckdaten zum weiblichen Unternehmertum in Südtirol. So sind derzeit fast 9.000 Frauenunternehmen in der gewerblichen Wirtschaft aktiv. Insgesamt ergibt dies einen Anteil an allen aktiven Unternehmen Südtirols von etwas mehr als 24 Prozent: Ein Unternehmen von vier ist somit „weiblich“. Die ist nur Durchschnitt in Italien und der entsprechende Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verbessert. Der Anteil der Unternehmerinnen ist besonders im Gastgewerbe und in den Dienstleistungen überdurchschnittlich hoch. Auf der anderen Seite führen Frauen nur selten ein Unternehmen im Baugewerbe oder im verarbeitenden Gewerbe. Handelskammerpräsident Michl Ebner betont: „Alle Akteure und Akteurinnen in der Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlichen Verwaltung müssen weiterhin Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, um die Rolle der Frau in der Wirtschaft zu stärken“. Die Handelskammer Bozen setze selbst konkrete Schritte. Beispielsweise fördert der Service „Familienfreundliches Unternehmen“, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Initiative „Frau in der Wirtschaft“ des WIFI, der Weiterbildungsservice der Handelskammer Bozen, stärkt und unterstützt Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen durch Information, Weiterbildung und Austausch von Erfahrungen. Auch die Services für Unternehmensgründung und -nachfolge legen einen spezifischen Schwerpunkt auf Unternehmerinnen. Mit der Initiative „Girl’s Day“, die die Handelskammer Bozen im Rahmen des Projektes Schule-Wirtschaft des WIFO mitträgt, sollen schließlich den Schülerinnen „typische“ Männerberufe nähergebracht werden.