Nur vier Prozent der heimischen Betriebe verfügen über eine SOA-Zertifizierung : Doch ohne SOA auch kein Job mehr. Öffentliche Aufträge müssen auch in Südtirol ab einer Gesamtsumme von 500.000 Euro und nicht mehr ab einer Mio. Euro ausgeschrieben werden. Nach einem längeren Zwischenstopp beim Rechnungshof tritt heute der Beschluss der Landesregierung vom September in Kraft, mit dem das Landesgesetz ausgehebelt ist und weitgehend nach Staatsregeln gespielt wird.Und das dürfte zumindest für einige Zeit verheerende Folgen für unzählige Handwerker haben. Um alle öffentlichen Aufträge über einer Gesamtsumme von 150.000 Euro können sich ab heute nämlich nur Betriebe bewerben, die über eine sog. SOA-Zertifizierung verfügen. Weil man diese Eintragung in ein staatliches Register bislang nur bei Ausschreibungen über fünf Mio. Euro brauchte, verfügen derzeit aber nur schlappe vier Prozent der heimischen Handwerksbetriebe darüber. Mit anderen Worten: „96 Prozent bleiben außen vor“, sagt Gemeindenpräsident Arnold Schuler. Beim LVH stehen die Zeichen auf Sturm. „Wir waren immer der Meinung, dass sich das Land nicht vorauseilend dem Staatsgesetz anpassen hätte müssen“, so Alexander Benvenuti von der Rechtsabteilung. In diese Kerbe schlägt auch Schuler. „Jede Gemeinde möchte ihre Aufträge lieber im Ort lassen. Das aber geht kaum mehr“. Zudem seien die Rechtsunsicherheit groß und die Bürokratie mit der staatlichen Modulistik enorm. Tausenden Handwerkern nützt das jetzt freilich wenig. „Eine SOA-Zertifizierung zu erlangen, kostet tausende Euro und dauert mehrere Wochen, jetzt aufgrund des Andrangs sogar Monate“, meint Benvenuti.bv