„Ja, es gibt derzeit einen generellen Arbeitskräftemangel. Das Problem ist branchenübergreifend“, bestätigt Luther. In manchen Sektoren sei der Mangel eklatanter, in anderen – noch – weniger gravieren, betroffen seien aber so gut wie alle Bereiche derzeit. <BR /><BR />„Dies hat mehrere Ursachen. Arbeitskräfte sind uns schlicht abhandengekommen, weil mehr aus den Berufen ausscheiden als nachkommen“, weist der Direktor der Landesabteilung Arbeit auf den demografischen Aspekt hin. Er herrsche „ein numerisches Ungleichgewicht“. Die Prognosen sind dabei nicht gerade ermutigend. „Das ist erst der Anfang, die Problematik könnte sich in den kommenden Jahren noch zuspitzen“, erklärt Luther. <BR /><BR />Zum quantitativen Problem komme ein qualitatives, das sogenannte Matching-Problem. Sprich, es fehlt an spezialisierten Fachkräften. „Die Anforderungen in vielen Berufen steigen immer weiter, es braucht mehr Ausbildungen“, so Luther. <BR /><BR /><embed id="dtext86-54120304_quote" /><BR /><BR />Zudem verschärfe ein weiterer Aspekt die aktuelle Problematik: „Wir sind wohl in einigen Branchen einfach nicht mehr so attraktiv, dass Leute zu uns kommen“, sagt der Direktor der Landesabteilung Arbeit.<BR /><BR />Die Situation sei branchenübergreifend problematisch. Im Baugewerbe habe der Zuzug aus anderen Regionen etwa abgenommen. „Im Gastgewerbe gab es in den letzten Jahren ein starkes Auf und Ab. Vor einem Jahr im April gab es noch Corona-Einschränkungen, heuer hingegen nicht mehr, womit natürlich wieder mehr Arbeitskräfte beschäftigt und gebraucht werden“, so Luther. <BR /><BR />So waren laut aktuellem Arbeitsmarktbericht im April 2022 durchschnittlich 100 Prozent mehr unselbstständig Beschäftigte im Gastgewerbe tätig als im April 2021. Hier müsse man sich aber mit der Zeit vor der Pandemie vergleichen, wobei sich die Gastronomie etwas schwerer tue als die Hotellerie. „In der Hotellerie haben wir das normale Beschäftigungsniveau erreicht, auch wenn die Suche nach Arbeitskräften aufwendiger ist als vielleicht noch vor einigen Jahren“, sagt Luther.