Zahlreiche internationale Unternehmen haben nach dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine ihr Geschäft in Russland auf Eis gelegt. So etwa Tech-Giganten wie Apple oder Microsoft, Sportmarken wie Adidas, Nike und Puma oder Modeketten wie H&M.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/mcdonalds-gibt-russland-geschaeft-auf" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Zuletzt hat sich auch der US-Fastfoodriese McDonald's nach über 30 Jahren komplett aus Russland zurückgezogen.</a><BR /><BR />In einer Studie hat die Yale School of Management insgesamt 1281 Unternehmen aus G20-Staaten untersucht, die vor dem 24. Februar in Russland tätig waren. 453 davon haben ihre Tätigkeit in dem Land inzwischen völlig eingestellt. <BR /><BR />Der Autobauer Renault hat beispielsweise 100 Prozent der Aktien von Renault Russland und einige seiner Vermögenswerte, einschließlich des Werks in der russischen Hauptstadt, an die russische Regierung verkauft. Der französische Automobilhersteller behält zwar die Option, seine Anteile für 6 Jahre zurückzukaufen, zieht sich damit aber endgültig aus dem russischen Markt zurück, der mit rund 500.000 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2021 sein zweitwichtigster ist. Diesem Beispiel folgten 316 weitere Firmen.<BR /><BR />Damit haben sich 60 Prozent der von der Yale School of Management untersuchten Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Von den 40 Prozent der Unternehmen, die im Land geblieben sind, führt etwa die Hälfte ihre Geschäfte wie gewohnt fort. Die anderen 20 Prozent haben in Erwartung besserer Zeiten Investitionen verschoben oder nur einige ihrer Kerngeschäfte auf dem russischen Markt zurückgefahren.<BR /><BR />Die folgende Factbox wurde auf der Grundlage der Daten aus der Studie der Yale School of Management erstellt und zeigt den Anteil nationaler Unternehmen aus G20-Ländern, die ihre Geschäftstätigkeit in Russland nach dem Ausbruch des Krieges nicht eingestellt haben.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54331029_listbox" /><BR /><BR />Betrachtet man die geografische Herkunft jener Unternehmen, die noch in Russland tätig sind, wird deutlich, dass es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt, sogar im Hinblick auf die Verbündeten Russlands. Der geringe Anteil polnischer, kanadischer oder amerikanischer Unternehmen ist nicht überraschend und spiegelt die harte Gangart der jeweiligen Regierungen gegenüber Moskau wider.<BR /><BR />Die Zahlen für Ungarn und China sind auch vor dem Hintergrund ihrer Allianz mit dem Kreml zu erklären. Allerdings sind im Falle Pekings einige Risse zu erkennen: Vergangene Woche haben Xiaomi und Lenovo Berichten zufolge beschlossen, sich vom russischen Markt zurückzuziehen, um die Versorgung mit für sie wichtigen Bauteilen aus den USA nicht zu gefährden.<BR /><BR />Die Zahlen Italiens und Österreichs sind weiterhin hoch, ebenso wie jene Griechenlands und Estlands. Ein Zeichen für eine schwer zu durchbrechende Handelsverbindung mit Moskau, was besonders deutlich wird, wenn man bedenkt, dass Russland 2,4 Prozent des italienischen Kapitalstocks hält, der in der Welt investiert ist. Und vor dem Ausbruch des Krieges hatten 442 italienischen Unternehmen, die einen Gesamtumsatz von 7,4 Milliarden Euro erwirtschafteten, ihren Sitz im von Kremlchef Putin geführten Land.<BR /><BR />