Eine Pleite des Rüsselsheimer Autobauers wäre nicht im Interesse von GM, Kunden, Mitarbeitern und Zulieferern, sagte heute eine GM-Europe-Sprecherin.GM wolle die Fixkosten bei Opel um 30 Prozent reduzieren. Das sieht bereits der Ende 2008 erstellte „Viability-Plan“ des Konzerns vor. Zum Umfang eines möglichen Stellenabbaus und Werksschließungen wollte sich GM nicht äußern. Zunächst solle der Restrukturierungsplan den beteiligten Regierungen vorgelegt werden.GM hatte in der Nacht zum Mittwoch den über Monate geplanten Verkauf von Opel an ein Konsortium um den Zulieferer Magna überraschend abgesagt.Aus Protest gegen den geplatzten Opel-Verkauf verlangt die IG Metall die sofortige Auszahlung gestundeter Lohnerhöhungen. Die Forderungen aus der ausgesetzten Tariferhöhung seien am Vormittag fällig gestellt worden, erklärte heute der Frankfurter Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Armin Schild. „Diese Nichtweitergabe der Tariferhöhungen hatten wir mit Opel in Erwartung eines unterstützungswürdigen Konzepts vereinbart. Sie bildete die Basis für die erforderlichen Arbeitnehmerbeiträge und die von uns geforderte Mitarbeiterkapitalbeteiligung. „Diese Basis ist nicht mehr gegeben,“ stellte Schild in einer Mitteilung fest.Schild kündigte - wie auch Opel-Betriebsratschef Klaus Franz -Protestaktionen der Belegschaft gegen die Entscheidung derOpel-Mutter General Motors (GM) ab Donnerstag an. In allen deutschen Werken werde es Aktionen geben, die eine europaweite Protestwelle einleiteten. Forderungen blieben keine Werksschließungen, keine betriebsbedingten Kündigungen, standortsicherndes Investitionskonzeptund eine neue Unternehmensstrategie. „Darüber ist nach allerErfahrung nicht mit GM zu verhandeln“, meinte Schild, dergleichzeitig im Aufsichtsrat der Adam Opel GmbH sitzt.Die notwendige Neuausrichtung von Opel sei mit General Motors kaumvorstellbar, sagte Schild. „Wer zwölf Monate braucht, um zu erkennen,dass die eigene Tochter überlebensfähig ist und sechs Monate braucht,um zu entscheiden ob sie heiraten darf, hat sich als verantwortlicherArbeitgeber selbst disqualifiziert.“apa/reuters/dpa/afp