Gemeinsam mit Frankreich wollen die Euro-Staaten in der kommenden Woche knapp 19 Milliarden Euro aufnehmen und dürften dafür heftig zur Kasse gebeten werden.Rekordhohe Zinsen für Italien und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Belgiens am Freitag sind ein schlechtes Omen.Experten zufolge steht die Europäische Zentralbank unter wachsendem Druck, ihre Anleihekäufe am Sekundärmarkt zu verstärken und auf belgische Papiere zu erweitern, um die Auktionen zu entlasten.„Eine echte Herausforderung steht an“ „Das ist eine echte Herausforderung, was da nächste Woche an Anleihen angeboten wird“, sagt Jamie Searle, Anlagestratege für festverzinsliche Papiere bei der Citi in London.„Da kommt eine ziemliche Menge an Emissionen auf einen ziemlich angeschlagenen Markt.“ Es sei zwar nicht davon auszugehen, dass eines der insgesamt 15 Angebote aus den vier Staaten scheitere.„Aber das Risiko besteht und je mehr Auktionen kommen, desto schwieriger wird es für den Markt, sie zu verdauen.“ Searle geht fest von deutlich höheren Renditen aus. „Das ist so gut wie sicher“, sagt er.Am Freitag zahlte Italien für ein kurz- und ein mittelfristiges Papier so hohe Zinsen wie seit Einführung des Euro nicht.Eine sechsmonatige Anleihe kam nur mit 6,5 Prozent und damit einem fast doppelt so hohen Zinssatz unter als noch vor einem Monat.Italien bietet neuartiges dreijähriges Papier an Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone bietet am Montag ein an die Inflation gekoppeltes Papier bis September 2013 an und will sich einen Tag später knapp acht Milliarden Euro mit Laufzeiten bis Mai 2022 besorgen, darunter über ein neuartiges dreijähriges Papier, das nach dem Muster kürzer laufender Anleihen gestrickt ist.Auch Belgien schwankt Belgien will ebenfalls am Montag zwei Milliarden Euro mit langfristigen Laufzeiten verkaufen. Den Investoren drohen dem Land jedoch wegen des seit eineinhalb Jahren anhaltenden Tauziehens um eine neue Regierung zunehmend das Vertrauen zu entziehen.Frankreich und Spanien zapfen Markt am Donnerstag an Spanien und Frankreich zapfen den Markt am Donnerstag an. Die Regierung in Madrid will 3,5 Milliarden Euro, die in Paris 4,5 Milliarden Euro unters Investorenvolk bringen.Spanien hat im letzten Moment entschieden, ein neues dreijähriges Papier durch drei Bonds mit Laufzeiten bis 2015, 2016 und 2017 zu ersetzen.„Italien muss offensichtlich ein höheres Zugeständnis bei seinem neuen Bond machen“, sagt ING-Stratege Alessandro Giansanti.„Aber es ist derzeit für niemanden einfach. Was wir derzeit an den Kreditmärkten erleben, spricht dafür, dass wir die Belastungsgrenze erreichen.“