Das Abkommen soll den Weg zu einem Abkommen zur Doppelbesteuerung ebnen, ein Gebiet, auf dem es zuletzt zu Spannungen zwischen den beiden Ländern gekommen war.„Die Beziehung zwischen unseren beiden Ländern können sich jetzt wieder entspannen“, meinte Mularoni. San Marino hatte sich zuletzt wiederholt beschwert, von Italien als Land mit wenig Kooperationsbereitschaft im Steuerbereich behandelt zu werden, obwohl sich der Staat bemühe, von der Grauen Liste der von der OECD als Steuerparadiese betrachteten Staaten gestrichen zu werden.Die Republik San Marino bekommt schmerzhaft die Folgen einer von der italienischen Regierung beschlossenen Fluchtgeldamnestie zu spüren: Der Zwergstaat kämpft gegen einen massiven Abfluss von Anlegergeldern aus seinen Banken. Grund ist die Rückführung von illegal ins Ausland gebrachtem Kapital nach Italien. Diese Maßnahme wurde von der Regierung Berlusconi vor wenigen Monaten beschlossen. Laut jüngsten Angaben sind die Geldhäuser San Marinos von der Steueramnestie stark betroffen. Von den rund zehn Milliarden Euro, die die Banken des Mini-Staates verwalten, wanderte ein Drittel nach Italien ab.Die Sondersteuer für die geschützte Rückführung der im Ausland befindlichen Finanz- und sonstigen Vermögenswerte muss bis zum 15. Dezember bezahlt werden. Dazu ist eine vertrauliche Erklärung an eine Bank oder einen Finanzintermediär abzufassen. Die Sondersteuer beläuft sich auf fünf Prozent des erklärten Wertes, wobei es sich um den Kaufpreis oder einen später festgestellten Wert handeln kann. Dank der Repatriierung von illegal ins Ausland gebrachtem Kapital rechnet der italienischen Staat mit zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe von vier Milliarden Euro, berichtete Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti am Donnerstag.apa