Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti schlägt wegen der geplanten Kürzungen der EU-Agrarförderung Alarm. Über 770.000 landwirtschaftliche Betriebe in Italien könnten durch die Einschnitte in der europäischen Agrarpolitik (GAP) für die Jahre 2028-2034 schwer getroffen werden, warnt der größte Bauernverband Italiens.<BR /><BR />Grund ist die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgeschlagene Verschmelzung der Agrar- mit der Kohäsionspolitik zu einem einzigen Fonds. Coldiretti-Präsident Ettore Prandini sprach von einem „gefährlichen und kurzsichtigen Kurs“, da der 20-prozentige Rückgang der Agrarfördermittel die Lebensmittelsicherheit, Innovation und Nachhaltigkeit gefährde. Prandini kritisierte die Umverteilung der Gelder zugunsten der militärischen Aufrüstung, die den Frieden in Europa untergrabe.<h3> Italiens Landwirtschaft sichere 4 Millionen Jobs</h3>Die italienische Landwirtschaft habe einen gesamtwirtschaftlichen Wert von 707 Milliarden Euro und sichere 4 Millionen Arbeitsplätze. Prandini kündigte diplomatische Initiativen gegen die geplanten Kürzungen an und forderte, die gesamte Maßnahme innerhalb der nächsten zwei Jahre zu überarbeiten.<BR /><BR />Nach Angaben von Prandini soll die „ländliche Entwicklung“ als eigenständige „zweite Säule“ der EU-Agrarpolitik verschwinden und in einem Fonds für territorialen, sozialen, ländlichen und maritimen Wohlstand und Sicherheit aufgehen. Dieser soll dann vor allem national verwaltet werden. Auch im Bereich der Agrar-Direktzahlungen würde nach den Plänen der EU-Kommission jedes Land unterschiedliche Förderungen zahlen.