Organisiert wurde der gut Workshop vom Cluster alpine sports & winterTECH des TIS.„Südtirol ist heute bei Wintertechnologien in vielen Bereichen Marktführer. Die Ausgangslage ist somit optimal, um dieses Potential weiter auszubauen“, so Hugo Götsch, Vorsitzender der Plattform ProNeve, einleitend. „Keine Angst vor Tauwetter“ lautete der Titel des Vortrags von Fozzy Moritz von der "Sportkreativwerkstatt", einem Unternehmen mit Sitz in München, das sich dem Thema Innovation in den verschiedensten Bereichen widmet, so auch jener im Sport. In seinem Vortrag präsentierte Moritz fünf mögliche Zukunftsszenarien im Bereich des Schneesports. Diese gründen auf der Annahme, dass der Alpenraum einer schneeärmeren Zukunft entgegenblickt. Diese Zukunftsszenarien sollten konkrete Lösungsbeispiele liefern, wie man das Skisporterlebnis auch ohne natürlichen Schnee garantieren kann. Einige Beispiele: das Anbieten anderer attraktiver Bewegungsformen, oder Snow-Entertainment-Welten und virtueller Schneespaß, also virtuelle Bergwelten und Ski-Simulatoren. „Die Schneesicherheit geht zurück – was im alpinen Raum bleibt sind Berge, Sonne und eine schöne Landschaft. Diese Visionen sollen konkrete Lösungsbeispiele liefern, was Tourismusgebiete in schneearmen Zeiten alternativ anbieten könnten“, so Moritz."Die Materie Schnee viel stärker emotionalisieren"Anschließend präsentierte Götsch die Aufgabenbereiche, mit der sich die Plattform ProNeve derzeit beschäftigt. „Über das Thema Schnee kann man Südtirol in eine neue Dimension katapultieren. Wir müssen die Materie Schnee viel stärker emotionalisieren, insbesondere durch die Nutzung von Schnee für andere Bereiche, wie beispielsweise den Lebensmittelsektor, für den Kosmetik- und Wellnesssektor“, so Götsch. Denkbar sei auch die Entwicklung einer innovativen Schneemaschine für den Hausgebrauch, die es erlaubt, auch bei Plusgraden die Terrasse einzuschneien. Generelles Ziel müsse es sein, Südtirol über sein herausragendes Schnee Know-how und führende Wintertechnologie weltweit zu verkaufen. „Jeder, der an Schnee denkt, sollte im Idealfall auch an Südtirol denken“, so Götsch. Der Arbeitsplattform im TIS schwebt das Konzept eines „Haus des Schnees“ vor. Dieses Südtiroler Schneezentrum umfasst fünf Funktionsbereiche: Forschung und Entwicklung, Dokumentation, Aus- und Weiterbildung, ein multifunktionales Schneetestcenter und ein Schneemuseum. In der abschließenden Diskussionsrunde meldeten sich auch die Anwesenden, hauptsächlich Unternehmer der Wintersportbranche sowie Skigebietsbetreiber, zu Wort. Diskussionspunkte waren hier vor allem die Senkung der Kosten für technischen Schnee, die Ausweitung und Diversifizierung der Produkte und des Angebots in den Übergangszeiten der Wintersportdestinationen, sowie die konsequente Berücksichtigung der Trends.