Antonio Apruzzese, Direktor der Post- und Fernmeldewesenpolizei, und Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes, haben am Donnerstag ein Abkommen über die effizientere Prävention und Bekämpfung von Computerkriminalität unterzeichnet, um das Online-Banking und elektronische Zahlungsmittel sicherer zu machen. Das Abkommen hat eine Gültigkeit von drei Jahren. „Viele Arten der Computerkriminalität sind auf immer besser strukturierte und, was Herkunft und Tätigkeitsgebiet betrifft, international angelegte Organisationen zurückzuführen. Durch das Abkommen sollen Verfahren ausgearbeitet werden, die einen noch besseren Schutz der Kunden und Bank- und Finanzsysteme gewährleisten sollen“, so Nicolussi-Leck. Dazu sollen sämtliche Daten und zur raschen Prävention bzw. Bekämpfung nützliche Informationen in Echtzeit einsehbar gemacht werden. „Im ständigen direkten Kontakt miteinander nehmen Staatspolizei und Raiffeisenverband überdies die standardisierte Einordnung der Vorfälle und die sofortige Einleitung von Schutzmaßnahmen vor“, erklärt der Obmann des Raiffeisenverbandes. Mit dem Abkommen werde die Kooperationsstrategie laut dem von der Abteilung für öffentliche Sicherheit und dem italienischen Bankenverband ("Associazione Bancaria Italiana") unterzeichneten Abkommen umgesetzt. Die Strategie werde auf den italienischen Bankensektor angewandt und sehe als operatives Modell eine öffentlich-private Partnerschaft vor, die kurzfristig auf all jene Kreditinstitute und Unternehmen ausgeweitet werden soll, die Informatikdienste im Banken- und Finanzsektor anbieten. „Computerkriminalität ist heute in ihrem Ursprung extraterritorial, arbeitet international und fügt einer Reihe verschiedener Sektoren großen Schaden zu. Immer öfter können die Straftaten zu wahren international verzweigten kriminellen Organisationen zurückverfolgt werden, die zunehmend ausgefeilte Technologien einsetzen. Die Wirksamkeit der Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen setzt einerseits die Synergien aller öffentlichen und privaten Beteiligten und andererseits die Sensibilisierung der Endbenutzer zum Thema IT-Sicherheit voraus“, betont der Direktor der Post- und Fernmeldewesenpolizei Antonio Apruzzese. „Obwohl sich das IT-System der Südtiroler Raiffeisenkassen fortschrittlichster Technologien bedient, ist uns bewusst, dass wir den Kampf gegen die Computerkriminalität nicht im Alleingang aufnehmen können. Um unsere Kunden besser schützen zu können, haben wir daher das Abkommen mit der Post- und Fernmeldewesenpolizei unterzeichnet. Der Informationsaustausch zwischen der Polizei und allen betroffenen Akteuren gibt uns die Möglichkeit, in Echtzeit reagieren zu können“, so der Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol Heiner Nicolussi-Leck.