Weite Teile der Südtiroler Wirtschaft stöhnen unter dem ständigen Öffnen und Schließen. Doch es gibt Sektoren, die seit Ausbruch der Pandemie durchgehend stillstehen. Zu diesen Branchen gehört Südtirols Eventbranche. Und es schaut nicht gut aus. <BR /><BR /><BR /><BR /><i>Von Rainer Hilpold</i><BR /><BR /><BR /><BR />Nach Angaben der Präsidentin der Eventdienstleister im Handels- und Dienstleistungsverband (hds), Katrin Trafoier, sprechen wir bei der Eventbranche von rund 70 Anbietern – vom Soloselbständigen bis hin zum Betrieb mittlerer Größe. Sie alle leben vom kollektiven Erlebnis im größeren Rahmen. Viele Menschen am selben Ort und der Kampf gegen Corona vertragen sich bekanntlich nicht, drum liegt die Branche seit Ausbruch der Pandemie brach. Vom Umsatzrückgängen von bis zu 90 Prozent und mehr ist die Rede. <BR /><BR /><BR />Und dennoch: „Die meisten in der Branche haben ihren Mut auch nach dieser langen Durststrecke noch nicht verloren. Sie halten ihren Betrieb irgendwie am Laufen: Einerseits mit öffentlichen Hilfen, die extrem wichtig sind, aber kaum reichen, um die Fixkosten zu decken. Andererseits durch Sparen, wo es nur geht und die Suche nach alternativen Verdienstmöglichkeiten. Letzteres ist natürlich nicht für alle möglich: Wenn jemand spezialisiert ist auf den Audio- und Videoverleih wird er damit in eventfreien Zeiten schlecht ein zweites Business aufbauen können“, sagt Trafoier. Kurzum: „Es ist ein täglicher Überlebenskampf, den unsere Branche zu führen hat. Ein Kampf, bei dem es wichtig ist, geeint aufzutreten, um Unterstützung zu erhalten.“ <BR /><BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-47768626_quote" /><BR /><BR /><BR /><BR />Besonders zu schaffen mache den Eventdienstleistern, ebenso wie zum Beispiel den Reisebüros, die fehlende Perspektive und latente Unsicherheit: „Wir wissen nicht, wann wir wieder arbeiten dürfen. Und wenn die Infektionslage stabil und ein Neustart möglich sein wird, wird es immer noch einige Zeit brauchen, bis die Eventbranche wieder ins Laufen gerät.“ Ein Veranstalter brauche erstens einige Monate für die Planung des Events, zweitens werde er es erst dann konkret umsetzen, wenn er eine gewisse Sicherheit habe. „Zumindest wenn es um Veranstaltungen in ökonomisch relevanten Größenordnungen geht.“ Trafoier führt in zweiter Generation den Zeltverleihbetrieb Tendsystem in Lana.<BR /><BR /><BR />Kann eine Impfbescheinigung der Weg aus der Misere sein? „Ein Impfnachweis könnte eine Absicherung für den Veranstalter sein, er würde einen Teil des Risikos von seinen Schultern nehmen. Allerdings sollte ein solcher Nachweis nicht als gesetzliche Auflage für den Veranstalter eingeführt werden – mit dem entsprechenden Bürokratismus, der damit einhergeht.“ Wichtig sei auch, dass man Verhältnismäßigkeit berücksichtige, die zur Zeit gerade im Hinblick auf die Veranstaltungsplanung nicht gegeben sei. <BR /><BR /><BR />Keine Zweifel hat Trafoier was die Nachfrage nach Events bestimmter Größenordnungen hat: „Die Leute sehnen sich nach sozialen Kontakten und nach Erlebnissen in Gesellschaft, speziell nach diesen mental harten Zeiten. Ich bin mir sicher, dass das Geschäft irgendwann wieder richtig gut laufen wird. Die Frage ist nur, wie lange der finanzielle Atem in unserer Branche reicht.“<BR /><BR /><BR /><BR />