„Der Trend geht in diese Richtung“, sagt der Unternehmer und ehemalige Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, Federico Giudiceandrea. „Die Work-Life-Balance breitet sich immer weiter aus. Ich habe zwar noch nie etwas von den Null-Bock-Tagen gehört, ich bin mir aber sicher, dass sie auch nach Südtirol kommen werden – es ist nur eine Frage der Zeit.“<BR /><BR /><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab!</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="286212" data-topic="interests-properties-sp" data-autoplay></div></div> <BR /><BR />Große Firmen wie Microsoft, Google oder Linkedin böten Medienberichten zufolge Null-Bock-Tage bereits an. Auch in Deutschland würden einige Firmen bereits mit experimentieren. In Südtirol hingegen ist ein solches Modell noch nicht bekannt.<BR /><BR />Die Idee hinter den Null-Bock-Tagen ist einfach: Ein erschöpfter und unmotivierter Mitarbeiter ist weniger produktiv als ein gut gelaunter Arbeiter. Außerdem will man mit den Null-Bock-Tagen Krankenstände verringern und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. <h3> „Produktivität ist das Wichtigste für eine Firma“</h3>„Ich sehe das selbst bei uns im Unternehmen. Ein motivierter Programmierer arbeitet 10-mal so schnell wie ein nicht motivierter“, sagt der Unternehmer und ehemalige UVS-Präsident Federico Giudiceandrea. „In einer Firma ist die Produktivität das Wichtigste. Die Unternehmer sind deswegen sicher nicht gegen Null-Bock-Tage, wenn die Produktivität unterm Strich passt.“<BR /><BR />Null-Bock-Tage im Arbeiterland Südtirol? Wie passt das zusammen? Die Idee finde sicher nicht überall Anklang. „Ich glaube, die Null-Bock-Tage sind vor allem etwas für Firmen, wo die Kreativität der Mitarbeiter gefragt ist“, sagt Giudiceandrea. „Ich befürworte die Idee auf jeden Fall.“ <h3> „Es entsteht ein Kostenproblem“</h3>Deutlich kritischer äußert sich der Arbeitsrechtsexperte Josef Tschöll. „Jeder Unternehmer kann das seinen Mitarbeitern gern anbieten und im Vertrag einbauen – rein rechtlich ist das kein Problem. Ob das aber sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Wenn viele Mitarbeiter einige Tage im Jahr zusätzlich wegbleiben, hat der Arbeitgeber ein Kostenproblem. Es geht auch nicht nur um die Produktivität, auch die Organisation spielt eine Rolle: In einer Firma muss man Fristen einhalten und es gibt Termine mit Kunden.“<BR /><BR />Tschöll weist auch darauf hin, dass Trends wie die 4-Tage-Woche oder die Null-Bock-Tage mit einem Wohlstandsverlust einhergehen. „Es ist die Einstellung der jüngeren Generation, die einen hohen Lebensstandard hat und meint, dass alles möglich ist. Aber am Ende wirken sich solche Trends auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Ich sehe sie deswegen kritisch.“