Kleine Tourismusbetriebe wehren sich: „Das ist für uns ein Schlag ins Gesicht“ - Wirtschaft

Zuerst waren es die Touristiker aus Gröden, die einen offenen Brief an Landesrat Schuler geschrieben haben, um kundzutun, dass sie nicht glücklich sind mit der geplanten Ortstaxe-Reform (Hier lesen Sie mehr dazu). Danach meldete sich das Kollegium der Tourismusdirektoren zu Wort, sowie auch die Vereinigung &bdquo;Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol“ (Lesen Sie hier mehr dazu). Was Tourismuslandesrat Schuler zu diesen Kritiken sagte, lesen Sie hier. Nun ein weiterer offener Brief an alle Mitglieder der Südtirol Landesregierung: Stellvertretend für 73 kleine und mittlere Familienbetriebe aus den Ferienregionen Ahrntal und Gitschberg-Jochtal, heißt es einleitend. &bdquo;Wir schreiben Ihnen in unserer Eigenschaft als Inhaber familiengeführter 1 und 2 Sterne-Betriebe, Pensionen, 3 Sterne-Familienbetriebe, Urlaub auf dem Bauernhof Kleinbetriebe sowie den Privatzimmervermietern.“ &bdquo;Es werden alle Betriebe in einen Topf geworfen“ &bdquo;Wir haben aus den Medien erfahren, dass Sie an der Neuregelung der Ortstaxe arbeiten und sind erschrocken, als wir den Tarifvorschlag in den Medien gesehen haben, welcher eine hohe Ungerechtigkeit mit sich bringen und die Nachhaltigkeit beschneiden würde“, heißt es weiter. &bdquo;Mit Herrn Tourismuslandesrat Schuler haben wir bereits Kontakt gehabt und er hat uns die Sätze der Ortstaxe, so wie von den Medien berichtet, bestätigt. Deshalb wenden wir uns mit diesem Schreiben an die ganze Landesregierung, um nochmals eindringlich unser Anliegen vorzubringen.“ &bdquo;Gästekategorien mit dem geringsten Einkommen müssten am meisten bezahlen“ Man verstehe und unterstütze die Zielsetzung, dass die Tourismuswerbung durch die Tourismusbetriebe selbst getragen und nicht vom Landeshaushalt finanziert werden soll. Auch verstehe man den der Neuregelung zugrundeliegenden Gedanken, die Kategorien Urlaub am Bauernhof und Privatzimmervermieter mit der Kategorie 3 Sterne zusammenzufassen. Dann kommt die Kritik: &bdquo;Jedoch wurden dadurch Betriebe mit 1 und 2 Sternen und familiäre Klein- und Kleinstbetriebe ebenso in diesen Topf geworfen, obwohl diese ein völlig unterschiedliches Preisniveau haben als die anderen Kategorien haben“, heißt es in dem Brief an die Landesregierung. &bdquo;Aber vor allem mussten wir feststellen, dass bei den Kategorien oberhalb 3 Sterne Gerechtigkeit sowie Nachhaltigkeit vollkommen außer Acht gelassen wurde. Die Kategorien 4 bis 5 Sterne wurden in einer Kategorie zusammengefasst und würden eine im Verhältnis zu den anderen Kategorien lächerlich niedrige Ortstaxe bezahlen.“ &bdquo;Das ist für uns ein Schlag ins Gesicht“ &bdquo;Dies“, so heißt es im Brief weiter, &bdquo;würde einerseits bedeuten, dass vor allem die Gästekategorien mit dem geringsten Einkommen und vorwiegend sehr viele Schüler- und Jugendgruppen im Verhältnis am meisten von allen bezahlen müssten. Sowie zweitens, dass absurderweise sehr zahlungskräftige Gäste den geringsten Beitrag zu leisten hätten“. Appell an die Landesregierung &bdquo;Sehr geehrte Landesregierung, uns Familienbetrieben der unteren Sterne-Kategorie ist völlig unverständlich, wie im Rahmen der Diskussion zur Neuregelung eine derart geringe Staffelung zwischen 1- und 5 Sterne-Betrieben erarbeitet wurde. Es ist für uns familiäre Kleinbetriebe ein Schlag ins Gesicht, dass mit dieser Regelung zahlungskräftigen Gästen das Geld geschenkt und die einfachen Schüler bei der Klassenfahrt erheblich zur Kasse gebeten werden“, heißt es im Brief an die Landesregierung. &bdquo;Wir ersuchen Sie daher inständig, die Staffelung in der jetzigen Form zu überarbeiten und an die Verhältnisse in den umliegenden Regionen anzupassen.“ Alle Beiträge zum Thema Ortstaxe lesen Sie hier.