In den vergangenen Tagen hat es vermehrt Berichte darüber gegeben, dass verschiedene Bäckereien in Bozen ihr Sortiment ausgedünnt haben. Bestimmte Backwaren, wie Croissants, Pizza-Schnitten oder einige Brotsorten, werden derzeit nicht mehr angeboten. <BR /><BR />„Zurückzuführen ist das auf den akuten Fachkräftemangel, der das Bäcker- und Konditorhandwerk genauso betrifft, wie die meisten anderen Sektoren“, erklärt Katharina Gutgsell, Fachgruppenleiterin der Bäckerinnung im hds. Betroffen seien davon Betriebe in allen Landesteilen – mal mehr und mal weniger. <h3> Fehlender Nachwuchs</h3>Damit folge Südtirol einem Trend, den man in benachbarten Ländern bereits seit einiger Zeit beobachten kann. „Wir konkurrieren mit allen anderen Sektoren, um gute Fachkräfte und talentierten Nachwuchs“, so Gutgsell.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56967785_quote" /><BR /><BR />Dass es an Nachwuchs fehlt, zeigen auch die erfolgreichen Absolventen einer Ausbildung zum Bäcker oder Konditor: In Südtirol dürfen wir 15 Bäckern und 27 Konditoren 2022 zum Gesellenbrief gratulieren. Weniger als es eigentlich brauchen würde, um die offenen Stellen im Land zu besetzen.<h3> Betriebe passen Arbeitszeiten an</h3>Körperliche Arbeit und teilweise Nachtarbeit lassen den Glanz des traditionellen Berufs etwas verblassen. Viele Jugendliche schreckt es ab und sie entscheiden sich für „modernere“ Berufe. „Dabei ist das Backhandwerk ein Beruf voller Tradition, Möglichkeiten, Karrierechancen und – nicht unwichtig – krisensicher“, unterstreicht die Fachgruppenleiterin.<BR /><BR />„Der Beruf des Bäckers verbindet zudem sehr viele unterschiedliche Aspekte: Man arbeitet im Team mit frischen Rohstoffen, kann seiner Kreativität bei der Kreation neuer Rezepte freien Lauf lassen und sieht am Ende des Tages, was man geleistet hat“, so Gutgsell weiter.<BR /><BR />Außerdem seien viele Betriebe bereits dabei, die Arbeitszeiten anzupassen. So gebe es neben den Nachtschichten vermehrt auch Tagesschichten, an denen etwa von 8 bis 15 Uhr gearbeitet wird. „Wichtig ist natürlich vor allem, dass man Freude an der Arbeit hat. Diese kann man allerdings oft erst entwickeln, wenn man verschiedene Berufe ausprobiert und so ein Gefühl dafür bekommt, welcher zu einem passt“, erklärt die Südtiroler Bäckerinnung.<BR /><BR />Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die Bäckerinnung im hds kürzlich eine Imagekampagne gestartet, in der sie einen Blick hinter die Kulissen des Backhandwerks gewährt, um so junge Menschen für den Beruf zu begeistern.<BR />