„Das ist völlig inakzeptabel“, wettert HGV-Präsident Manfred Pinzger. <BR /><BR />Ab 6. August erhalten nur mehr die 3 G (geimpft, genesen, getestet; Anm. d. Red.) Zutritt zu Innenräumen von Gastlokalen, Veranstaltungen, Schwimmbädern, Thermen, Fitness-Studios usw.. So hat es Premier Mario Draghi vergangene Woche in seinem Dekret verfügt. Völlig unklar ist noch, wer kontrollieren soll und darf, ob jemand über den Grünen Pass verfügt.<BR /><BR />„In erster Linie liegt es in der Eigenverantwortung jedes einzelnen Gastes oder Besuchers einer Veranstaltung, dass er über den Grünen Pass verfügt“, sagt Landesrat Arnold Schuler. Immerhin zahle die fällige Strafe bei Nichtbeachtung ja auch jeder einzelne selbst. Aber natürlich sei es auch Aufgabe der Lokalbetreiber und Veranstalter, Kontrollen durchzuführen.<BR /><BR />Genau das bringt Südtirols Gastwirte auf die Barrikaden. „Wir sind Unternehmer und nicht Kontrollorgan“, ärgert sich HGV-Präsident Manfred Pinzger. Stand jetzt sei nämlich jeder Wirt selbst dafür verantwortlich, darüber zu wachen, ob Gäste den Grünen Pass haben oder nicht. „Das ist für uns völlig inakzeptabel“, so Pinzger. „Wie kommt ein Gastwirt dazu, Einsicht in sensible Daten seiner Gäste zu fordern?“<BR /><BR />Im Draghi-Dekret sei nämlich klar festgeschrieben, dass für die Zutrittskontrollen Gastwirte und Veranstalter selbst zuständig sind – neben den behördlichen Kontrollorganen. Letztere stellen bei Nichtbeachtung auch die entsprechenden Strafen aus. „Und zwar nicht nur dem, der ohne Grünen Pass erwischt wird, sondern auch dem Lokalbetreiber“, so Pinzger. Und die Strafen sind happig, reichen sie doch bis hin zur vorübergehenden Schließung des Lokales.<BR /><BR />Noch ist das letzte Wort in dieser Sache aber nicht gesprochen. Man sei noch am Verhandeln mit Rom, so Pinzger. „Klar ist, dass es dringend eine Lösung braucht“, so Pinzger. „Wir können ja nicht vor jedes Lokal einen Feuerwehrmann oder Forstbeamten hinstellen.“ In der bestehenden Form seien die Kontrollen ein „extrem schwer zu handhabender Mehraufwand“, den Gastwirte kaum stemmen können. „Die Kardinalfrage wird sicher eine rechtliche: Ob wir überhaupt kontrollieren dürfen“, so Pinzger.