Wie Wirtschaftsinteressen mit jenen der Gesellschaft zu vereinen sind, das fragte sich McFadden, der unter anderem an der renommierten Universität von Berkeley lehrt. Der im Jahr 2000 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wirtschaftswissenschafter ging aber noch einen Schritt weiter: Politiker sollten - ähnlich wie Manager privater Unternehmen - nach ihrem Erfolg bezahlt werden. Sprich: Sinken Arbeitslosenzahlen, steigt die Konjunktur, werden Probleme gelöst, soll eine entwickelte Demokratie ihren Politikern Boni auszahlen.Auch McFadden warnte jedoch vor den "Nebenwirkungen" eines solchen Modells: Der Wille des Volkes in einer Demokratie, die Unvorhersehbarkeit politischer Entwicklungen und die Verantwortung der Staatslenker machen eine solche Boni-Auszahlung unmöglich. Aber im Großen und Ganzen seien Politiker eben doch wie Manager: Verwalter, die mit ihrem Dienstherren eine Art Vertrag auf Zeit abgeschlossen hätten.Fazit des viertägigen Festivals: Italiens politische Führungsklasse ist schlecht ausgebildet, lebt in einer eigenen Welt, hat den Kontakt zu den Wählern verloren. Das Gleiche gilt auch für die bürokratische Führungsklasse, die ihre Positionen nur selten durch offenen Wettbewerb, sondern meist durch „reservierte“ Ausschreibungen erlangt, heißt es in einer Aussendung der Trientner Landesverwaltung zum Abschluss des Festivals. Italiens Premier Matteo Renzi, der am Sonntag selbst in Trient für Aufbruchstimmung sorgen wollte, kann jede Menge Anregungen mit nach Rom nehmen.stol/mtz