Donnerstag, 27. April 2023

Landesbank: Gewinn bricht ein

Mehr direkte Einlagen und Kredite, deutlich weniger Gewinn: Das war das Jahr 2022 für die Raiffeisen Landesbank Südtirol. Die Ergebnisse wurden heute im Rahmen der Gesellschafterversammlung präsentiert.

Es war kein leichtes Jahr für die Raiffeisen Landesbank. - Foto: © RLB

„Unsere Kunden vertrauen uns und haben erneut ihr Kapital bei uns anlegt“, so Generaldirektor Zenone Giacomuzzi. „Die Kundeneinlagen stiegen zum Jahresende um 30,80 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro und die Gesamteinlagen um 20,16 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro. Vor allem die Kontokorrent- und Spareinlagen haben deutlich zugelegt“, erläuterte Giacomuzzi.

Die indirekten Einlagen (Investmentfonds, Obligationen Dritter, Aktien, Lebensversicherungen) beliefen sich laut Landesbank zum Jahresende auf 2,76 Milliarden Euro (minus 31,60 Prozent). „Der Rückgang ergibt sich aus dem institutionellen Geschäft. Hier musste die Raiffeisen Landesbank Südtirol eine Vermögensverwaltung aus strategischen Gründen an eine andere Bank übertragen.“

Die Raiffeisen Landesbank Südtirol hatte insgesamt für das Jahr 2022 eine schwächere Wirtschaftsentwicklung erwartet, als tatsächlich eingetreten ist. Südtirol sei gestärkt aus der Pandemie in die Normalität zurückgekehrt. Die Wirtschaftstreibenden und Privatpersonen Südtirols und auch die Raiffeisen Landesbank hätten sich als sehr stabil und erfolgreich erwiesen.

„Hohe Kreditqualität“

„Raiffeisen konzentriert sich auf Südtirol. Wir bieten unseren Kunden die Zuverlässigkeit, die sie in Zeiten wie diesen brauchen. In enger Zusammenarbeit mit den Raiffeisenkassen machten wir für die Südtiroler Unternehmen und Privatpersonen die nötigen Gelder flüssig. Dabei suchen wir mit unseren Kunden auch Lösungen, um möglichst optimal mit den veränderten Bedingungen umzugehen“, erläuterte Präsident Hanspeter Felder. Das Kreditvolumen der Raiffeisen Landesbank Südtirol sei um 175,5 Millionen Euro (plus 9,93 Prozent) auf 1,9 Milliarden Euro nach oben geklettert. „Seit über 10 Jahren nehmen die vergebenen Kredite damit kontinuierlich zu“, so Felder.

„Die Südtiroler sind sehr resilient und es gelingt ihnen oft, die Chancen in schwierigen Zeiten zu nutzen. Unsere Kunden zahlen trotz steigender Zinsen ihre Kreditraten pünktlich. Die Qualität der vergebenen Kredite ist ausgezeichnet“, sagte Giacomuzzi. Der Anteil der zahlungsunfähigen Kredite am gesamten Kreditvolumen liege bei 3,82 Prozent. Die Raiffeisen Landesbank Südtirol gehe seit jeher vorsichtig bei der Vergabe der Kredite vor. „Das hat sich bewährt“, bekräftigte Giacomuzzi.

Die Geld- und Kapitalmarktzinssätze sind im Jahr 2022 rapide auf ungewohnt hohe Niveaus angestiegen. Der Zinsüberschuss stieg um 16,59 Prozent auf 49,7 Millionen Euro an. Der Provisionsüberschuss lag mit 20,5 Millionen Euro und einem Zuwachs von 1,69 Prozent leicht über dem Wert des Geschäftsjahres 2021.

Reingewinn schrumpft auf 11 Mio. Euro zusammen

Den über Plan gestiegenen ordentlichen Bankerträgen standen im letzten Jahr jedoch stark rückläufige Finanzmärkte gegenüber, die die Raiffeisen Landesbank Südtirol laut eigenen Angaben als Zentralinstitut mit hohen Wertpapier- und Beteiligungsbeständen stärker spürt. „Nach den überdurchschnittlichen Aufwertungen im Vorjahr musste die Bank zum Jahresende gewinnwirksame, jedoch nicht realisierte Abwertungen in Kauf nehmen. Der Gewinn vor Steuern betrug zum Jahresende 20,31 Millionen Euro, der Reingewinn 11,90 Millionen Euro.“ Zum Vergleich: Im Jahr davor belief sich der Reingewinn der Landesbank auf über 42 Millionen Euro.

Die Gesellschafterversammlung hat die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 8 Millionen Euro beschlossen. Dies entspricht einer Rendite auf das eingezahlte Kapital von 3,38 Prozent.

hil

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