Die Agentur Landesdomäne forscht an Methoden, die es erlauben, Wasser gezielt einzusetzen und so bis zu 50 Prozent an Verbrauch zu sparen.<BR /><BR />Tropfberegnungsanlagen gelten an sich schon als sehr wassersparend. Vor allem dort, wo Wasserkonsortien die Bewässerungszeiten genau reglementieren, wurden viele dieser Anlagen in Südtirol bereits automatisiert. Das heißt, eine Anlage wird nur an jenen Wochentagen und zu jener Tageszeit bewässert, wie vom Wasserkonsortium vorgeschrieben. <BR /><BR /><embed id="dtext86-55331058_quote" /><h3> Kombination mit viel Einsparungspotential</h3>Auf dem Moarhof oberhalb von Meran, einer der 20 Gutshöfe des Agrarbetriebes Laimburg, geht man nun noch einen Schritt weiter, um Wasser einzusparen. Eigene Sensoren messen die Feuchtigkeit im Boden und schalten die Tropfberegnungsanlage erst dann frei, wenn der Boden trocken ist. „Wir schätzen derzeit, dass sich durch die Kombination dieser bedarfsgerechten Bewässerung mit der bereits erprobten automatisierten Bewässerung mindestens 50 Prozent des Beregnungswassers einsparen lässt, in nassen Jahren wahrscheinlich auch mehr“, sind Albert Wurzer, Direktor der Agentur Landesdomäne, und Stephan Raffl, der zuständige Bereichsleiter des Agrarbetriebes Laimburg überzeugt. <h3> Sensoren erkennen den Wasserbedarf</h3>Erprobt wird die Kombination aus den beiden Systemen seit Anfang Mai auf rund 6 Hektar Obst- und Weinbauflächen. In jeder Anlage misst ein Sensor die Bodenfeuchte in 25 Zentimeter Tiefe. Per App kann eingestellt werden, wie hoch die Saugspannung im Boden sein soll. Im Obstbau wird momentan ein Wert von bei minus 300 Hektopascal empfohlen. Wenn dieser Wert unterschritten wird und sobald die Anlage mit Bewässern an der Reihe ist, werden die Elektroventile für die jeweilige Anlage automatisch geöffnet. <BR /><BR />Das System bringt vor allem im Obstbau, wo öfters bewässert werden muss, Vorteile. „Wir sehen, dass es unseren Pflanzen gut geht, obwohl wir bisher sehr oft gar nicht bewässert haben, wenn wir den Turnus gehabt hätten. Wir haben mit Hilfe der Erkenntnisse aus den Sensoren-Messung auch die Bewässerungszeiten reduziert. Wo wir früher alle 2 Tage für bis zu 4 Stunden bewässert haben, haben wir heuer gesehen, dass schon 2 Stunden vollkommen ausreichen“, so Raffl. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792731_image" /></div> <BR /><BR />„Mit diesem System lernt man die Obstanlage besser kennen und ist verblüfft, wie viel weniger man eigentlich bewässern kann, um das gleiche Resultat zu erzielen. Wenn der Boden mit Wasser gesättigt ist, bringt ja zusätzliches Bewässern nichts für die Anlage, ganz im Gegenteil: Durch zu viel Bewässerung können auch Nährstoffe ausgewaschen werden. Ganz zu schweigen von der Wasserverschwendung.“<h3> Vorteile für Bewässerung mit Grundwasser</h3>Die bedarfsgerechte Bewässerung bringt nicht nur dort Vorteile, wo das Wasser über Wasserkonsortien rationiert ist, sondern auch in der Ebene, wo das Beregnungswasser aus Tiefbrunnen, den Ziggeln, gepumpt wird. Denn das System hilft beim Strom- oder Diesel-Sparen, weil nur gepumpt werden muss, wenn Wasserbedarf besteht.<BR /><BR />Der Agrarbetrieb Laimburg wendet das neue System auch in einer Rebanlage an und ist gespannt auf die Ergebnisse. Der Bereichsleiter Stephan Raffl zeigt sich zuversichtlich: „Ich rechne damit, dass wir am Ende des Jahres die gleich guten Äpfel bzw. Trauben haben wie sonst, wenn nicht besser, weil sie nicht überwässert wurden. Wenn wir zufrieden sind mit dem Ergebnis werden wir nach Möglichkeit das System auf alle unsere Betriebe ausweiten. Alle werden in Zukunft Wasser sparen müssen, auch wir Landwirte werden uns vor dieser Notwendigkeit nicht ausnehmen können.“<BR /><BR />Die Agentur Landesdomäne gliedert sich in 5 Bereiche: der Agrarbetrieb Laimburg, der Forstbetrieb mit den Aufsichtsstellen Moos in Passeier, Latemar, Villnöss und Aicha mit dem Forstgarten, Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff sowie die Verwaltung und Liegenschaftsverwaltung; außerdem führt sie die Forstschule Latemar. Eine nachhaltige und ausgewogene Bewirtschaftung der Flächen ist dabei oberstes Gebot der Agentur. <BR />