Die Risikoaufschläge zu den deutschen Bundesanleihen gingen bei den finanziell angeschlagenen Ländern der Eurozone zurück. Am Dienstag waren sogar Anleihen von Ländern wie Frankreich und Österreich, die bisher mit der höchsten Bonität bewertet werden, teilweise massiv unter Druck geraten„Die aktuelle Erholung ist vor allem eine Gegenbewegung auf die starken Anleihekursverluste am Vortag“, sagte Rainer Guntermann, Anleiheexperte von der Commerzbank.„Die Bewegungen am Vortag war wohl etwas übertrieben.“ Die zum Teil panischen Reaktionen seien aber auch durch einen dünneren Handel begünstigt gewesen, sagte Guntermann. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) habe durch Anleihekäufen zu einer Entspannung beigetragen.Vor allem bei den zuletzt stark in Fokus stehenden italienischen Anleihen gingen die Renditen deutlich zurück. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Anleihe fiel um 0,22 Prozentpunkte auf 6,831 Prozent zurück. Am Dienstag war sie noch zeitweise über die Marke von sieben Prozent geklettert. Diese Marke gilt als langfristig kritisch. Dabei habe auch die Einigung auf eine mit Fachleuten besetzte Regierung unter Regierungschef Mario Monti für Entspannung gesorgt, sagte Guntermann. In Spanien gingen die Renditen ebenfalls zurück.Auch in den am Dienstag unter Druck geratenen Kernländern wie Frankreich, Österreich, Niederlande oder Finnland entspannte sich die Lage. Aber mit 3,555 Prozent lag die französische Rendite deutlich über der entsprechenden deutschen, die bei 1,780 Prozent notierte. „Vor allem die Furcht, dass Frankreich seine Bestnote bei der Kreditbewertung verlieren könnte, belastet den französischen Markt“, sagte Guntermann. „Ein Ende der hohen Verunsicherung der Anleger ist nicht in Sicht.“dpa