Die Luft in Südtirol sei laut Aussagen von Dissinger hauptsächlich in den Städten entlang der Brennerautobahn verschmutzt.„Was würde naheliegender sein, als die Gesamtschuld mal wieder den LKW zuzuschieben? Natürlich, sie sind groß, haben andere Motoren als PKW, machen den anderen Verkehrsteilnehmern auch manchmal Angst. Aber deshalb gleich eine Mauterhöhung und ein Nachtfahrverbot für LKW sowie ein sektorales Fahrverbot für bestimmte Güter zu fordern grenzt langsam an Einfallslosigkeit“, unterstreicht Fortunato Rizzo, Obmann der Warentransporteure im LVH. Viele Südtiroler würden die Brennerstrecke an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen aufgrund der kilometerlangen PKW-Staus meiden. Dieses Problem könne eine Mauterhöhung für LKW allerdings auch nicht lösen, da es an besagten Tagen ein Fahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen gebe, so Rizzo. Der Berufsbeirat der Warentransporteure im LVH mache darauf aufmerksam, dass die LKW nicht aus Spaß auf der Brennerautobahn unterwegs seien, sondern viele Güter von Italien exportierten sowie nach Italien importierten - zu Gunsten der gesamtitalienischen Wirtschaft. Würde eine Mauterhöhung eingeführt, müsse auch der Endverbraucher mit Konsequenzen rechnen. "Sprich auch die Waren werden teurer", unterstreicht der Obmann der Warentransporteure im LVH.Viele Umweltschützer sprächen sich dafür aus, den gesamten LKW–Durchzugsverkehr auf die Schiene verlegen. "Hierbei würde allerdings ein großes Chaos am Brenner und in Trient entstehen. Da unter den zur Zeit vorherrschenden Bedingungen nur das Be- und Entladen eines Zuges mehr als zwei Stunden dauert, würden die LKW aufgrund der fehlenden Parkplätze die Autobahn blockieren“, erklärt Rizzo. In diesem Fall sei die Umweltbelastung noch bedeutend höher. „Nur wenn sich der Endverbraucher dazu entschließt, seinen Lebensstil radikal abzuändern und nur mehr zu Fuß zu gehen, Lebensmittel zu konsumieren, die er direkt vom Bauern abholt, und Kleidung zu kaufen, die im Land aus den dort vorhandenen Rohmaterialien hergestellt wurde, werden wir keine LKW mehr auf den Straßen sehen. Solange dem nicht so ist, werden die LKW, übrigens mit den niedrigsten EU-Emissionsstandards (Euro 6), wohl weiterhin ein unverzichtbares Transportmittel darstellen“, so die Warentransporteure im LVH.