Lange hat die Autobahngesellschaft Asfinag an einem Verkehrskonzept für die marode Luegbrücke getüftelt. Ihr Ziel: die Brücke entlasten und zugleich die Reisewellen Richtung Süden flüssig abwickeln. Ihre Lösung: den Verkehr einspurig führen und zur Urlaubszeit wie im Sommer eine zweite Spur öffnen. Der Schwerverkehr wird dabei auf die linke Fahrbahn (Überholspur) umgeleitet, um das Tragwerk weniger zu belasten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1209744_image" /></div> <h3> Zwei Spuren verhindern Kollaps</h3>In den Augen der Asfinag hat sich dieses System bewährt: „Trotz der notwendigen Maßnahmen zur Gewichtsentlastung der Brücke stand einer Fahrt über den Brenner nichts im Weg“, erklärt Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele. Der organisatorische Aufwand war jedoch groß. <BR /><BR /> Im Sommer standen an den beiden Checkpoints vier Mitarbeiter im Einsatz, um sicherzustellen, dass Schwerfahrzeuge die richtige Spur benutzen. Darüber hinaus intensivierte die Asfinag den Streckendienst zwischen Matrei und der Grenze am Brenner, um bei Pannen oder Unfällen rasch eingreifen zu können. „Unser Einsatz ist enorm, wir sprechen hier von mindestens 35.000 Einsatzstunden im Jahr, um den Verkehr weiterhin flüssig zu halten“, erklärt Siegele.<h3> Stautage dennoch angestiegen</h3>Zwar blieb der befürchtete tägliche Verkehrskollaps aus, Geduld war dennoch des Öfteren gefragt – vor allem, wenn wegen Unfällen oder Pannen nur eine Spur frei war, wie am vergangenen Dienstag ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/nach-teilsperre-der-luegbruecke-mit-bis-zu-25-stunden-zeitverlust-lage-entspannt-sich" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">lesen Sie hier mehr</a>). <BR /><BR />Das bestätigt auch der Asfinag-Chef: „Wir können nicht alle Staus verhindern. Wir gewährleisten aber, dass die Luegbrücke an diesen Tagen kein zusätzlicher Hotspot ist.“<BR /><BR />Nach Angaben des ÖAMTC wurden auf der Nordtiroler Brennerautobahn im Sommer 14 Staus registriert, die länger als 1,5 Kilometer waren und Verzögerungen von über 15 Minuten mit sich brachten. Im Sommer 2024 waren es neun.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-71347882_quote" /><BR /><BR /><BR />Bei den Frächtern fällt die Bilanz nach dem Sommer gemischt aus. „Es gab Tage, an denen es gut gegangen ist, und gewisse Tage, wo es ganz schlecht war. Gerade montags und freitags“, berichtet Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteure im lvh.<BR /><BR />Das Hauptproblem für die Unternehmen ist jedoch weniger die Brücke als vielmehr die eingeschränkte Fahrzeit. „Früher konnten wir rund um die Uhr fahren, heute sind es nur mehr zwölf Stunden – bei deutlich mehr Verkehr“ (Anm. d. Red.: Fahrverbot von 22.00 bis 5.00 Uhr), sagt Öhler. Entsprechend häufig kommt es zu Verzögerungen. Brauchte ein Lkw von Bozen nach München früher etwa fünf Stunden, sind es an verkehrsreichen Tagen bis zu acht.<BR /><BR />„Wir fordern schon lange, dass wir zumindest zwei Stunden länger und eine Stunde früher fahren dürfen, damit der Verkehr besser entzerrt wird“, so Öhler. Doch bislang weicht Tirol nicht von den Fahrverboten ab.<h3> Zweispurig auch im September und teilweise im Oktober</h3>Im September ist die Luegbrücke weiterhin auf zwei Spuren in beiden Richtungen befahrbar. Auch im Oktober gewährleistet die Asfinag an mehreren verkehrsstarken Tagen eine zweispurige Verkehrsführung. Der Fahrkalender ist unter <a href="www.asfinag.at/a13" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.asfinag.at/a13</a> online abrufbar.