Auf Landesebene seien 2012 mit dem Gesetz zu den öffentlichen Arbeiten und mit dem Lehrlingsgesetz zwei wichtige Meilensteine für das Südtiroler Handwerk gesetzt worden.„Bei den öffentlichen Arbeiten sind mit dem neuen Landesgesetz Anfang 2012 die vorhandenen Zweifel über die Ausschreibung nach Losen und Gewerken beseitigt worden", so LVH-Präsident Gert Lanz. Lokale Körperschaften haben nun die Möglichkeit, öffentliche Ausschreibungen nach den reellen Gegebenheiten in der Südtiroler Wirtschaft auszurichten.„Gerade für Südtirols Wirtschaft mit ihren vielen Klein- und Kleinstbetrieben ist dieses Gesetz von großer Bedeutung" betonte auch LVH-Direktor Thomas Pardeller.Landes-Lehrlingsgesetz sorgt für KlarheitMehr Klarheit für Lehrherren und Lehrlinge sei im Sommer 2012 durch das vom Landtag verabschiedete Lehrlingsgesetz geschaffen worden: Die Lehrzeiten sind auf drei bzw. vier Jahre sowohl in der Industrie als auch im Handwerk angeglichen worden.„Für das Handwerk als Lehrlingsausbildner Nummer eins in Südtirol ist das Lehrlingsgesetz eine solide Basis für abzuschließende Lehrverträge", unterstrich LVH-Vizepräsident Martin Haller.Der Abschluss des Lehrlingskollektivabkommens im Herbst 2012 untermauerte die Rechtslage für eine transparente Anwendung des Lehrlingsgesetzes.Skepsis gegenüber Maßnahmen der Landesregierung zur Wirtschaftsförderung Mit „gemischten Gefühlen“ stehe der LVH den Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung gegenüber, die die Landesregierung im Herbst 2012 beschlossen hat, und die jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden.Die LVH-Spitze ist sich einig: Wichtig für das Handwerk sei es zunächst bereits bestehende Betriebe zu fördern und nicht in solch unsicheren Zeiten Anreize für zahlreiche Neugründungen zu schaffen.„Die Entlastung der Neugründungen wird von den Handwerkern durchwegs als ungerecht empfunden", meint Lanz.Die Handwerker äußerten sich auch kritisch zur Maxime „Braun vor Grün“, die die Landesregierung in ihre Wirtschaftsförderung aufgenommen hat. Das Handwerk gehöre ebenfalls zu einer funktionierenden Nahversorgung wie der Handel. Deshalb sei es auch wichtig, dass den Handwerkern in der Peripherie das Leben nicht unnötig schwer gemacht werde, so LVH-Präsident Lanz.Auf Kleinbetriebe setzenKleinst-, Klein- und Mittelbetriebe seien „ein Garant für Stabilität und Wohlstand in Südtirol“, so Lanz. „Dass der Fokus der Wirtschaftspolitik auf Innovation, Kooperation und Export gelegt wird, ist richtig und auch notwendig, so lange sich auch KMUs einbringen können," betont der LVH-Präsident.2012 von Monti-Maßnahmen geprägt Auf staatlicher Ebene sei das Jahr 2012 es besonders von den Maßnahmen der Regierung Monti geprägt gewesen, hieß es am Freitag.Die Gebäudesteuer IMU mache den Südtiroler Handwerkern genauso zu schaffen wie die Verschärfungen der Bestimmungen im Bereich der Arbeitssicherheit.„Allgemein setzte die Regierung Monti mehr auf Steuererhöhungen, als auf die Ankurbelung der Wirtschaft", fasste der LVH-Präsident die Linie der Technikerregierung zusammen.Neues Motto: VertrauenVertrauen sei nicht nur im Handwerk von großer Wichtigkeit, ohne Vertrauen könnte ein Wirtschaftssystem kaum funktionieren, hieß es auf der Pressekonferenz. In den letzten Jahren hätten jedoch viele Situationen dazu geführt, dass alles und jeder in Frage gestellt werde.„Es gilt nun, Werte zu definieren, sich an diesen zu orientieren und so wieder eine Basis des Vertrauens unter den Beteiligten zu erzeugen. Es sind also die Menschen, die wieder Vertrauen finden müssen", unterstrich Lanz.Lautete das LVH-Jahresmotto für 2012 noch „Familienbetriebe denken in Generationen", so setzt man bei den Handwerkern 2013 auf das Vertrauen als Grundwert.