„Wir müssen gemeinsam mit der Landesregierung schauen, inwieweit die Maßnahmen Auswirkungen auf die Berufe und die Betriebsstruktur in Südtirol haben“, erklärt LVH-Präsident Gert Lanz.Für den LVH sind nicht alle geplanten Liberalisierungsmaßnahmen sinnvoll und für Südtirol anwendbar. „Was das Handwerk betrifft, wehren wir uns gegen die völlige Liberalisierung der Betriebsgründungen“, unterstreicht Lanz.Das bringe mit sich, dass jeder einen Betrieb gründen und einen Beruf ausüben könne, auch wenn er keine entsprechende Ausbildung oder eine andere Qualifikation habe, erklärt Lanz. Vor allem die kleinstrukturierte Wirtschaft würde geschädigt.„Es nützt niemandem etwas, wenn neue Betriebe entstehen, die dann aber nicht die nötige Qualifizierung haben“, so der Präsident. Der LVH befürchtet einen Rückgang der Qualität im Handwerk sowie sinkendes Vertrauen in die Betriebe. Dies schade dem Ruf des Südtiroler Handwerks im In- und Ausland ebenso wie dem Schutz der Konsumenten. Auch die Wirtschaft werde nicht nachhaltig gestärkt. Garant für die Qualität ist für den LVH die Ausbildung, die es zu fördern und weiterhin einzufordern gilt. „Wir haben ein gutes berufliches Ausbildungssystem in Südtirol, in dem jeder die beruflichen Voraussetzungen erlernen kann“, sagt Lanz. Südtirol solle die Liberalisierung und das anstehende neue Lehrlingsgesetz zum Anlass nehmen, um die Qualität in den Berufen weiter zu stärken und zu garantieren, fordert der LVH-Präsident.