Wenn ein Land des Euro-Raumes wieder zur eigenen Währung zurückkehren möchte, so sollte man diesem Wunsch nicht im Wege stehen, sagten Sie sinngemäß in einem Interview mit dem deutschen „Handelsblatt“. Sie empfehlen Italien also eine Rückkehr zur Lira?Klaus-Peter Willsch: Eine gemeinsame Währung wird nur erfolgreich sein, wenn sie den Mitgliedsländern nützt und die Funktionsweise der gemeinsamen Währung auch von allen akzeptiert wird und die Regeln eingehalten werden.Euro-Austritte sind also kein Ding der Unmöglichkeit?Willsch: Im Gegensatz zu dem viel zitierten Ausspruch „Scheitert der Euro, scheitert Europa“ bin ich der Meinung, dass man Europa offen halten muss für Veränderungen. Das gilt für Vergrößerungen als auch für Verkleinerungen des Euro-Raumes. Ich halte nichts davon, sich in die Politik anderer Länder einzumischen. Wenn Italien wählt, so hat man das diesbezügliche Ergebnis entgegenzunehmen und zu akzeptieren. Mit Beppe Grillo und Silvio Berlusconi haben zwei Politiker mit ihren Parteien eine große Anzahl an Wählerstimmen auf sich vereinen können. Beide haben in den vergangenen Monaten gegen den Euro und den Euro-Raum Stimmung gemacht. Der Wählerwille der Italiener ist also gegen Europa. Willsch: Man kann das wohl so herauslesen. Gerade die beiden genannten Politiker haben offen gegen den Euro und die diesbezügliche Reformpolitik Front gemacht. Mit Nuancen gilt dies aber auch für Pier Luigi Bersani, der meint, dass mit dem Sparen Schluss sein müsste. Das liegt auch nicht in einer Linie mit der vereinbarten Reformpolitik. ________________________________________________________________Lesen Sie das gesamte Interview mit Klaus-Peter Willsch in der Dienstag-Ausgabe der Tageszeitung „Dolomiten“.