Die Hintergründe klären wir mit dem Obmann von VOG Products, Johannes Runggaldier. <BR /><BR /><b>Herr Runggaldier, von 2009 an war Melinda Teil von VOG Products. Seit Februar nun nicht mehr. Wie kam es dazu?</b><BR />Johannes Runggaldier: Melinda erwarb einen kleinen Trientner Obstverarbeitungsbetrieb, AD Chini. Dieser Schritt führte dazu, dass die Genossenschaft als Mitglied unserer Erzeugerorganisation ausscheiden musste. Dies ist einstimmig und in beidseitigem Einverständnis geschehen. Es kommt nicht zum Bruch mit Melinda, sondern im Gegenteil: Wir führen unsere Zusammenarbeit einfach in einer anderen Form als bisher weiter.<BR /><BR /><BR /><b>Wäre das Ausscheiden nicht durch eine Statutenänderung vermeidbar gewesen?</b><BR />Runggaldier: Hier geht es um eine Frage des Zivilrechts. Einem Mitglied einer Genossenschaft wie VOG Products ist es grundsätzlich untersagt, eine Konkurrenztätigkeit auszuüben. Wir mussten also nach einer alternativen Lösung suchen. <BR /><BR /><BR /><b>Wie sieht diese Lösung aus?</b><BR />Runggaldier: Wir haben uns auf eine mehrjährige Partnerschaft geeinigt. Sie beinhaltet eine Liefervereinbarung für die nächsten 7 Jahre, was in unserem Sektor ungewöhnlich lange ist. Dabei sprechen wir von einer Menge von rund 60.000 Tonnen Äpfeln, die jährlich von Melinda angeliefert und von uns weiterverarbeitet wird. Das sind rund 17 Prozent der im Durchschnitt verarbeiteten Apfelmenge von VOG Products.<BR /><BR /><embed id="dtext86-53647007_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Einen Teil der Apfelmenge wird Melinda künftig aber nicht mehr nach Leifers, sondern zum eigenen Verarbeitungsbetrieb AD Chini bringen…</b><BR />Runggaldier: Ja, allerdings handelt es sich um sehr geringe Mengen. Die 4 bis 5 Prozent, die uns dadurch fehlen werden, machen wir durch Zukäufe von Äpfeln aus dem oberitalienischen Raum mehr als wett. <BR /><BR /><BR /><b>Die Auswirkungen des Melinda-Austritts sind für VOG Products also überschaubar?</b><BR />Runggaldier: Absolut. Unsere Wachstums- und Strategieziele bleiben unverändert, ebenso halten wir an unseren Investitionsplänen für die nächsten Jahre fest. <BR /><BR /><BR /><b>Sehen Sie nicht die Gefahr, dass Melinda längerfristig, also nach diesen 7 Jahren, AD Chini ausbauen und zu einem starken Konkurrenten aufbauen könnte?</b><BR />Runggaldier: Das denke ich nicht. Wir arbeiten auch weiterhin gut und als enge Partner zusammen – sowohl auf der Lieferanten-Produzenten-Ebene als auch in den Interessensvertretungen auf gesamtstaatlicher Ebene, wie etwa bei Assomela. Wir ziehen an einem Strang und das wird auch so bleiben.